Update 14 Uhr: Laut eines Tweets von Tesla-Chef Elon Musk hat das Unternehmen begonnen, die neue Version 10.3.1 seiner «Full Self Driving»-Software auszurollen.
Damit zur ursprünglichen Meldung:
Tesla hat in den USA die jüngste Version seiner umstrittenen erweiterten Fahrassistenzfunktion FSD («Full Self-Driving») nur einen Tag nach der Freigabe wieder zurückgezogen, wie heise.de berichtet. Die Ankündigung machte Tesla-Chef Elon Musk (wie gewohnt) via Twitter. Er versuchte auch, die Panne als harmlos darzustellen. So etwas sei beim Ausrollen von Testversionen (Beta-Software) normal.
Seeing some issues with 10.3, so rolling back to 10.2 temporarily.
— Elon Musk (@elonmusk) October 24, 2021
Please note, this is to be expected with beta software. It is impossible to test all hardware configs in all conditions with internal QA, hence public beta.
Nach dem Update hatte es Berichte über falsche Kollisionswarnungen und plötzliche Bremsungen gegeben.
Einige Videos mit Erfahrungsberichten zur FSD-Version 10.3 sind bereits bei YouTube veröffentlicht worden.
Ein weiteres Problem, das gemäss Medienberichten mit dem zurückgezogenen Update einherging: Als Beta-Tester registrierte Lenkerinnen und Lenker wurden mit einem Punkteabzug bei Teslas «Safety Score»-System bestraft. Dabei handelt es sich um ein vom Hersteller betriebenes Punktesystem, bei dem ein gewisses Level verlangt wird, um zum Kreis der FSD-Software-Tester zugelassen zu werden.
FSD sei – anders als es auch der Name «Autopilot» nahelegt – ein Assistenzsystem, wie sie auch in anderen Autos zum Einsatz kommen, ruft heise.de in Erinnerung. Autonomes Fahren können die Tesla-Modelle damit also nicht bieten.
Das Update solle dafür sorgen, dass die Elektroautos – vorerst nur in den USA – nicht nur auf Highways selbstständig navigieren, sondern auch auf Strassen in Städten.
Teslas Umgang mit dem hauseigenen Assistenzsystem hat wiederholt heftige Kritik auf sich gezogen. Dass der US-Hersteller die «grösstenteils ungetestete» Software auf die Öffentlichkeit loslasse, wecke jede Menge Befürchtungen bei den Aufsichtsbehörden, schrieb die «Washington Post».
Die US-Verkehrssicherheitsbehörde National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) untersucht laut NZZ derzeit mehrere Unfälle, bei denen Teslas, die offenbar mit aktiviertem Autopilot fuhren, in parkierte Einsatzfahrzeuge krachten und Verletzte oder andere Schäden verursachten.
Das Autopilot-System sorgt aber auch immer wieder für positive Schlagzeilen, indem Unfälle vermieden werden, bei denen der Mensch am Lenkrad nicht richtig reagierte.
(dsc)