Das wars dann mit @ElonJet. Das bekannte Twitter-Profil, das quasi in Echtzeit über die Flüge von Elon Musks Privatjet informierte, ist am Mittwoch gesperrt worden, wie der Bot-Entwickler, der US-Student Jack Sweeney mitteilte.
Wer das Konto bei Twitter aufruft, bekommt nur noch den Hinweis «Account gesperrt» zu Gesicht. Und: «Twitter sperrt Accounts, die gegen die Twitter-Regeln verstossen».
Um @elonjet hatte es in den vergangenen Monaten wiederholt (medialen) Wirbel gegeben, weil Musk dem 19-Jährigen zunächst 5000 US-Dollar und später einen Gratis-Tesla für die Schliessung des Twitter-Profil angeboten hatte.
Noch Anfang November hatte der Techmilliardär, der im selben Monat Twitter übernahm, verlauten lassen, er fühle sich der freien Meinungsäusserung («Free Speech») so sehr verpflichtet, dass er @Elonjet nicht sperren lassen werde. Dies, obwohl der Account angeblich ein «direktes persönliches Sicherheitsrisiko» sei, wie Musk behauptete.
Update: Inzwischen hat Twitter auch das persönliche Profil von Sweeney gesperrt, wie dieser am Mittwochabend über sein Mastodon-Profil mitteilte.
Gegen welche Twitter-Nutzungsbestimmungen @elonjet verstösst, war zunächst nicht öffentlich bekannt.
Vor der Sperrung hiess es in einem angehefteten Tweet, man habe jedes Recht, den Aufenthaltsort von Privatjets zu veröffentlichen, ADS-B-Daten seien öffentlich, jedes Flugzeug auf der Welt müsse einen Transponder haben.
Sweeney betreibt auch mehrere andere Flug-Tracking-Bots, darunter einen, der die Privatjets russischer Oligarchen verfolgt. Dieses Twitter-Konto war am Mittwoch zunächst noch sichtbar, obwohl es die gleiche Funktion wie das ElonJet-Profil erfüllte. In der Nacht auf Donnerstag wurde es gesperrt.
Weitere Sweeney-Bots, die NASA-Flugzeuge verfolgen, sowie die Jets von Bill Gates, Mark Zuckerberg und die Air Force One (des US-Präsidenten) waren am Mittwoch auch noch aktiv, sind inzwischen aber ebenfalls gesperrt worden.
Auch der Flug-Tracker-Bot zum US-Multimilliardär und Amazon-Gründer Jeff Bezos ist gesperrt worden.
Vom Twitter-Chef lag zunächst keine Erklärung vor. In der Nacht auf Donnerstag liess er dann via Twitter verlauten, dass er rechtliche Schritte gegen Sweeney ergreife.
Musk behauptet, sein Sohn sei letzte Nacht in einem Auto in Los Angeles unterwegs gewesen, als ein «verrückter Stalker» dem Fahrzeug gefolgt sei. Der Twitter-Chef glaubt, dass die Person, die ihm folgte, dachte, er sei im Auto gewesen, nicht sein Sohn, den er im Tweet «lil X» nennt.
Weiter liess Musk verlauten, dass Twitter jedes Konto sperren werde, das für «Doxxing von Echtzeit-Standortinformationen von irgendjemandem verantwortlich ist». Er behauptet, es handle sich bei der Veröffentlichung von Standortangaben um eine «Verletzung der physischen Sicherheit».
Bei Twitter gab es sofort Widerspruch, was die fragwürdige Begründung zur Sperrung der Flug-Tracker-Bots betrifft. Das Veröffentlichen von Flugdaten sei in den USA durch den ersten Verfassungszusatz geschützt, hiess es.
Ein US-Journalist kritisierte die Darstellung Musks zu dem angeblichen Stalker-Vorfall:
Sweeney betreibt seinen Kanal nun auf der Twitter-Alternative Mastodon. Der Musk-Privatjet-Tracker soll auch weiterhin über Facebook, Instagram, Telegram sowie Donald Trumps Social-App «Truth Social» verfügbar sein.
Vor ein paar Tagen hatte es geheissen, dass @elonjet von der Twitter-Führung mit einer Einschränkung seiner Sichtbarkeit und Reichweite belegt worden sei – dieses umstrittene Verfahren wird als Shadowbanning bezeichnet.
Sweeney teilte am vergangenen Wochenende mit, er habe interne Nachrichten von einem anonymen Twitter-Mitarbeiter erhalten, die zeigten, dass Twitter die Sichtbarkeit von @ElonJet am 2. Dezember eingeschränkt habe.
(dsc)
Widdewiddewitt
und Drei macht Neune !!
Ich mach' mir die Welt
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