Der ID.4 gehört zu den wichtigsten Elektroautos im VW-Konzern. Mit seiner Grösse und Positionierung zwischen Kompakt- und Mittelklasse ist das SUV ein zentrales Modell für den elektrischen Umbau der Marke. Nach fünf Jahren wird er im kommenden Jahr grundlegend überarbeitet und soll künftig stärker an den beliebten Tiguan erinnern.
«Wir werden den ID.4 komplett neu gestalten, innen wie aussen. Es wird ein völlig neues Auto», sagte VW-Chef Thomas Schäfer dem britischen Magazin «Autocar». Intern ist bereits vom «elektrischen Tiguan» die Rede – ein Hinweis auf die neue strategische Ausrichtung.
Designchef Andreas Mindt hatte bereits mit dem Konzeptfahrzeug ID.2all eine neue Formensprache für die Elektrosparte vorgegeben. Diese soll nun auch beim ID.4 zum Tragen kommen: flacher, kantiger, näher an den klassischen SUV-Proportionen. Schäfer erklärt: «Wir hatten das Gefühl, dass der ID.4 besser in die neue Designsprache passen muss. Er ist schliesslich nach wie vor unser wichtigstes Elektrofahrzeug.»
Neben dem Exterieur wird auch das Interieur grundlegend überarbeitet. Technikchef Kai Grünitz kündigte an, dass der ID.4, wie auch der ID.3, ein neues Armaturenbrett und überarbeitete Bedienelemente erhält. Damit reagiert VW auf die Kritik an der Bedienlogik der bisherigen MEB-Modelle mit vielen Touchflächen und einer anfangs eher schlichten Materialanmutung. «Wir bringen das neue Design des ID.2all, inklusive neuer Bedienelemente», so Grünitz. Laut «Autocar» kehren dabei klassische Elemente wie ein Lautstärkeregler als Drehknopf zurück.
Technische Details zur überarbeiteten Version stehen noch aus. Klar ist aber: Der ID.4 soll künftig effizientere Elektromotoren und modernere Batterietechnik bekommen, wie man sie schon in neuen Modellen wie dem ID.7 findet. Das soll helfen, die Reichweite und die Ladeleistung zu verbessern.
Technisch wird der elektrische Tiguan allerdings nicht auf der neuen Plattform SSP basieren, sondern auf der weiterentwickelten Elektro-Plattform MEB+.
Der Starttermin für das neue Modell ist bislang nicht genau festgelegt. Die Markteinführung dürfte frühestens Ende 2026 erfolgen, also etwas nach dem ID.3, der schon im zweiten Quartal 2026 mit überarbeitetem Design starten soll.
Unklar bleibt, ob Volkswagen den Namen ID.4 beibehält. Schäfer deutete an, dass erfolgreiche Modellnamen wie Golf oder Tiguan im Elektrozeitalter erhalten bleiben könnten: «Wir haben beschlossen, die traditionellen, erfolgreichen Namen nicht aufzugeben. Warum sollten wir sie ziehen lassen?»
Fest steht hingegen: Die coupéartige Variante ID.5 wird laut dem Bericht wohl nicht weiterentwickelt. Das Modell war seit dem Start deutlich seltener als der ID.4 verkauft worden und rangiert in Europa aktuell nicht unter den 25 meistverkauften E-Autos.
Neben dem ID.4-Update bringt VW ab 2026 den ID.2 im Polo-Format ab rund 25'000 Franken und ab 2027 den ID.1 als Stadtauto und Nachfolger für den Up ab rund 20'000 Franken.
Noch vor dem ID.4 soll bei der IAA Mobility im September ein neues Modell vorgestellt werden: der ID.2X – ein kleines Crossover auf Basis des ID.2, der 2027 gegen den Jeep Avenger und den Peugeot e-2008 antreten soll.
Volkswagen ist in Europa inzwischen klarer Marktführer mit seinen Elektroautos.
Verwendete Quellen: