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Chip-Branche vor dem schlechtestem Jahr seit 2009, laut Gartner

Chip-Branche steht angeblich vor dem schlechtestem Jahr seit 2009

22.07.2019, 17:41
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Die Computerchip-Industrie steht nach Schätzungen des Beratungshauses Gartner weltweit vor dem schlechtesten Jahr seit zehn Jahren. Die US-amerikanischen Analysten prognostizieren, dass der Umsatz mit Halbleitern in diesem Jahr um 9.6 Prozent auf 429 Milliarden Dollar schrumpfen wird.

Dies gab Gartner am Montag in Stamford im US-Bundesstaat Connecticut bekannt. Vor drei Monaten hatte Gartner noch ein Umsatzminus von 3.4 Prozent vorhergesagt.

Mehrere Gründe

Preisdruck bei Speicherchips, der Handelsstreit der USA mit China und Bremsspuren beim Absatz von Smartphones, PCs und Servern führten nun voraussichtlich aber zum schwächsten Wachstum des Marktes seit zehn Jahren, erklärte Gartner-Analyst Ben Lee.

Am stärksten fällt der Preisverfall der Studie zufolge bei Speicherchips (DRAM) aus, der Branche, die vor kurzem noch mit einem zu geringen Angebot zu kämpfen hatte. Doch die Hersteller übertrieben im Bestreben, neue Kapazitäten aufzubauen.

DRAM-Modul für einen PC.
DRAM-Modul für einen PC.bild: shutterstock

Um 42.1 Prozent dürften die DRAM-Preise in diesem Jahr abstürzen, schätzt das Analyse- und Beratungshaus. Bis ins zweite Quartal 2020 sei mit Überkapazitäten zu rechnen.

Chipkonzerne wie Infineon, aber auch Zulieferer wie der Silziumscheiben-Hersteller Siltronic haben ihre Prognosen für das laufende Jahr bereits nach unten korrigieren müssen und die Hoffnung auf eine rasche Erholung aufgegeben.

Der Handelsstreit zwischen den USA und China wird nach den Erwartungen von Gartner zu längerfristigen Verschiebungen bei Nachfrage und Angebot führen. Weil die USA ihre Beschränkungen mit Sicherheits-Aspekten begründeten, werde China seine eigene Halbleiter-Produktion forcieren.

(dsc/sda/awp/reu)

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