Das deutsche Bundeskartellamt nimmt sich mit Microsoft den nächsten US-amerikanischen Tech-Riesen vor. Die Behörde prüft gemäss einer Mitteilung von Dienstag, ob der Software-Konzern eine «überragende marktübergreifende Bedeutung für den Wettbewerb» hat.
Mit dieser Feststellung könnte das Kartellamt Microsoft einer schärferen Aufsicht unterziehen. Das deutsche Kartellamt bekam 2021 mehr Vollmachten bei Unternehmen mit marktübergreifendem Einfluss und kann ihnen Praktiken untersagen, die aus seiner Sicht den Wettbewerb gefährden.
Ein Microsoft-Sprecher sagte, man werde «konstruktiv mit dem Bundeskartellamt zusammenarbeiten, und ihnen dabei helfen, unsere Rolle in digitalen Märkten besser zu verstehen».
Kartellamts-Präsident Andreas Mundt wird in der Medienmitteilung wie folgt zitiert:
Angesichts dessen gebe es gute Gründe zu prüfen, ob Microsoft eine überragende marktübergreifende Bedeutung zukomme. Eine solche Feststellung würde es der Behörde erlauben, «etwaige wettbewerbsgefährdende Verhaltensweisen frühzeitig aufzugreifen und zu untersagen».
Die Google-Mutter Alphabet wurde im Januar 2022 als ein solches Unternehmen eingestuft, der Facebook-Konzern Meta folgte im Mai und Amazon im Juli. Der weltgrösste Online-Händler will das nicht akzeptieren – die Beschwerde liegt beim deutschen Bundesgerichtshof. Zu Apple laufe noch die Prüfung, die «weit fortgeschritten» sei.
(dsc/sda/awp/dpa)