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Sichere KI «Made in Germany» – darum solltest du Aleph Alpha kennen

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Jonas Andrulis, Gründer und Chef von Aleph Alpha.Bild: keystone

Sichere KI «Made in Germany» – darum solltest du Aleph Alpha kennen

Das deutsche KI-Unternehmen Aleph Alpha hat über eine halbe Milliarde US-Dollar zur Finanzierung erhalten. Unter anderem investiert auch der Lidl-Konzern zig Millionen.
07.11.2023, 12:0807.11.2023, 12:10
Malte Bollmeier / t-online
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Ein Artikel von
t-online

Mehr als eine halbe Milliarde US-Dollar, umgerechnet 486 Millionen Euro, hat das deutsche Start-up für Künstliche Intelligenz (KI) Aleph Alpha von Investoren erhalten.

Dem Unternehmen zufolge wird die Finanzierungsrunde von der Schwarz-Gruppe und dem Risikokapitalgeber Innovation Park Artificial Intelligence (IPAI), einem Projekt der Dieter-Schwarz-Stiftung, angeführt.

Zur Schwarz-Gruppe gehören etwa die bekannten Lebensmittelketten Lidl und Kaufland. Auch der Bosch-Konzern und Europas grösster Software-Konzern SAP sowie der Berliner Investor Christ&Company seien mit an Bord.

Was ist das für eine Firma?

Aleph Alpha entwickelt grosse Sprachmodelle (LLM) mit Funktionen Künstlicher Intelligenz, ähnlich wie das kalifornische Start-up OpenAI mit ChatGPT. Das Unternehmen aus Heidelberg hat sich aber auf Anwendungsfälle für die öffentliche Verwaltung und die Industrie spezialisiert.

Mit dem Geld der Investoren soll Aleph Alpha in die Lage versetzt werden, sich auch im Wettbewerb mit OpenAI, aber auch Grosskonzernen wie Microsoft und Google zu behaupten.

Aleph Alpha gilt als deutsches Vorzeige-Start-up. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sprach von einer «wahnsinnigen Erfolgsgeschichte». Dem 2019 gegründeten Unternehmen sei es im vergangenen Frühjahr gelungen, einen Meilenstein auf dem Weg zu inhaltlich korrekter, erklärbarer und vertrauenswürdiger KI zu erreichen.

Generative KI für Behörden
Aleph Alpha ist bekannt für sein hauseigenes Sprachmodell «Luminous» (engl. für «leuchtend»). Das Programm bildet unter anderem das technische Rückgrat des Bürgerinformationssystems «Lumi» der deutschen Stadt Heidelberg. Auch die öffentliche Verwaltung des Bundeslandes Baden-Württemberg setzt auf KI von Aleph Alpha. Mit der Anwendung erstellen die 330'000 Angestellten etwa politische Vorlagen und lassen Akten zusammenfassen. Die KI unterstütze sie ausserdem beim Verfassen von Anträgen sowie bei Text- und Recherchearbeiten, wie es heisst.
Dialog mit KI-Chatbot der Stadt Heidelberg, der auf generativer KI von Aleph Alpha basiert.
Der KI-Chatbot Lumi versucht, Fragen der Bürgerinnen und Bürger zu beantworten.Screenshot: heidelberg.de

Hat das deutsche Start-up eine Chance gegen die US-Platzhirsche?

Wirtschaftsminister Habeck warnte davor, die Diskussion über KI auf das Thema Sicherheit zu reduzieren. Europa müsse nun «richtig Gas geben», um international nicht abgehängt zu werden. «Überall da, wo wir stark sind, kann KI ‹Made in Europe› auch stark werden», sagte Habeck.

In Branchen wie Maschinenbau, Robotik und Telekommunikation verfüge Deutschland über eigene Kompetenz. In diesen Bereichen seien auch genügend Daten und Expertise vorhanden.

Was hat Aleph Alpha mit dem vielen Geld vor?

«Mit dieser jüngsten Investition werden wir unsere Fähigkeiten weiter ausbauen und unseren Partnern ermöglichen, an der Spitze dieser technologischen Entwicklung zu stehen», sagte Jonas Andrulis, CEO und Gründer von Aleph Alpha. Um Kundinnen und Kunden zu unterstützen, werde sein Unternehmen das Angebot kontinuierlich erweitern.

In sensiblen Verantwortungsbereichen und in strategischen Umgebungen, für die Souveränität eine zentrale Rolle spiele, werde Aleph Alpha «weiterhin die beste Option sein», sagte Andrulis. Der Unternehmensgründer appellierte an die Politik, die anstehende Regulierung der KI nicht zu übertreiben. «Wir brauchen auch noch ein paar Feldspieler, nicht nur Schiedsrichter.»

Quellen

(t-online/dsc)

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6 Kommentare
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El_Chorche
07.11.2023 14:29registriert März 2021
Also ein bisschen stolz bin ich schon, dass Europa so tolle Firmen wie Wirecar... äh... Aleph Alpha hervor bringt.

Schön, wieder mal an den alten Begriff "Vorschusslorbeeren" erinnert zu werden.

Gruss
Chorche, nostalgisch
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