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Wirtschaft

Paketflut aus China: EU will Temu und Shein in die Pflicht nehmen

EU nimmt Temu und Shein ins Visier – plant Pauschalabgabe für Pakete aus China

Die Europäische Union reagiert auf die immer grösser werdende Paketflut durch Billigst-Marktplätze im Internet.
21.05.2025, 07:5221.05.2025, 07:53
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Angesichts einer rasant steigenden Zahl von Paketen aus Drittstaaten erwägt die EU-Kommission eine Pauschalabgabe von bis zu zwei Euro auf Bestellungen. Einem Papier der Brüsseler Behörde zufolge sollen damit unter anderem «erhöhte Überwachungskosten» gedeckt werden.

Laut EU-Kommission sind im vergangenen Jahr täglich rund zwölf Millionen Pakete in der EU angekommen – deutlich mehr als in den beiden Vorjahren.

«Einzelpakete mit niedrigstem Wert»

Nach Angaben der Vorsitzenden des Binnenmarktausschusses im EU-Parlament, Anna Cavazzini, seien von der Abgabe insbesondere E-Commerce-Giganten wie Temu und Shein betroffen.

«Das Phänomen der Einzelpakete mit niedrigstem Wert ist jung und wächst durch Billigst-Marktplätze wie Shein und Temu unaufhörlich», so die Grünen-Politikerin. Das europäische System aus Zoll und Marktüberwachung sei nie darauf ausgelegt gewesen.

Temu ist ein Online-Marktplatz – also ein Portal, auf dem zahlreiche Unternehmen verschiedene Waren verkaufen und in alle Welt versenden. Das chinesische Unternehmen sorgt immer wieder mit Minipreisen und hohen Rabatten für Aufsehen. Produkte werden häufig direkt vom Hersteller zur Kundschaft geliefert.

Der in China gegründete und heute in Singapur ansässige Modekonzern Shein ist sowohl Hersteller, Händler als auch Marktplatz. Als Direktanbieter kann er Handelsexperten zufolge schnell auf Modetrends reagieren. Da Shein seine Produkte weltweit versendet und es keine Geschäfte und kaum Lagerbestände gibt, kann Shein seine Preise extrem niedrig halten.

(sda/dpa)

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Billigst-Spielzeug von Temu und Shein im Labor untersucht
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Ein Stoff-Spielzeug (mit weicher Füllung) aus China, bestellt über die Temu-App. Dieses Produkt sehen die Fachleute als besonders problematisch ...
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15 Kommentare
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Mulumbi
21.05.2025 09:37registriert April 2024
Sehr gut, das ist längst überfällig. Auch wenn der Betrag viel zu niedrig ist.
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Dr. Rodney McKay
21.05.2025 10:30registriert September 2024
2€? Wollt ihr mich verarschen? Das wird genau zu nichts führen da die Produkte auch so noch immer viel billiger sind als wenn man diese hier kauft.

Somit ist klar das die EU nicht wirklich etwas dagegen tun will sondern dies nur tut um die Staatskassen ein wenig aufzufüllen und China nicht all zu fest zu verärgern…

Da kostet das Versenden eines Midi-Briefes innerhalb der Schweiz fast gleich viel. Von einem Maxibrief ganz zu schweigen.
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