Der taiwanische Apple-Zulieferer Foxconn hat sich aus einem Gemeinschaftsvorhaben mit dem indischen Bergbaugiganten Vedanta zur Chipproduktion zurückgezogen. «Beide Seiten haben erkannt, dass das Projekt nicht schnell genug vorankam», teilte Foxconn am Dienstag mit.
Der Mangel an Erfahrung in der Halbleitertechnologie wurde vom indischen Minister für Unternehmertum als Faktor für den Foxconn-Rückzug angeführt.
2022 hatten Foxconn und Vedanta eine Absichtsklärung unterschrieben, für 1,54 Billionen Rupien (rund 16,5 Milliarden Franken) eine der ersten Halbleiter- und Display-Produktionsstätten im indischen Bundesstaat Gujarat zu bauen. Von dort stammt Premierminister Narendra Modi.
Ein Vedanta-Sprecher sagte laut dem indischen Magazin «Business Today»: «Vedanta hat seine Bemühungen verdoppelt, die Vision des Premierministers zu Halbleitern zu erfüllen, und Indien wird weiter zentral in der Neupositionierung globaler Halbleiterlieferketten sein.»
Die indische Regierung will ihre einheimische Chip-Produktion stärken und ein wichtiger Teil der weltweiten Halbleiter-Lieferkette werden. Sie wirbt dazu mit Anreizen für Investoren.
Das Flaggschiffprogramm «Make in India», das von Modi bereitss 2014 ins Leben gerufen worden war, zielt darauf ab, das bevölkerungsreiche Land in ein globales Produktionszentrum zu verwandeln, das mit China konkurrieren kann.
Foxconn betonte, man sei schon seit 2006 in Indien tätig – zunächst zur Nokia-Produktion – und wolle weiter im Land bleiben. Aber der Aufbau eines robusten Ökosystems zur Halbleiter-Herstellung in Indien benötige Zeit.
(dsc/sda/awp/dpa)