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Chiphersteller Foxconn zieht sich aus Projekt in Indien zurück

Chief Executive Officer of Hon Hai Precision Industry (Foxconn) Terry Gou salutes during a media event in Taipei, Taiwan, Sunday, April 30, 2023. (AP Photo/ Chiang Ying-ying)
Der Chef von Hon Hai Precision Industry (Foxconn), der Milliardär Terry Gou, will im Januar 2024 Präsident von Taiwan werden. In Indien läuft's nicht wie geplant.Bild: keystone

Darum zieht sich Foxconn aus einem Milliarden-Projekt in Indien zurück

Indien will ein globaler Chip-Hub inmitten des Technologiekriegs zwischen den USA und China zu werden. Doch der Rückzug von Foxconn sei ein schwerer Schlag, sagen Analysten.
14.07.2023, 07:5414.07.2023, 08:05
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Der taiwanische Apple-Zulieferer Foxconn hat sich aus einem Gemeinschaftsvorhaben mit dem indischen Bergbaugiganten Vedanta zur Chipproduktion zurückgezogen. «Beide Seiten haben erkannt, dass das Projekt nicht schnell genug vorankam», teilte Foxconn am Dienstag mit.

Der Mangel an Erfahrung in der Halbleitertechnologie wurde vom indischen Minister für Unternehmertum als Faktor für den Foxconn-Rückzug angeführt.

«Der überraschende Rückzug von Foxconn ist ein erheblicher Schlag für Indiens Halbleiterambitionen.»
Paul Triolo, Analyst

Multimilliarden-Projekt

2022 hatten Foxconn und Vedanta eine Absichtsklärung unterschrieben, für 1,54 Billionen Rupien (rund 16,5 Milliarden Franken) eine der ersten Halbleiter- und Display-Produktionsstätten im indischen Bundesstaat Gujarat zu bauen. Von dort stammt Premierminister Narendra Modi.

epa10578072 Apple���s chief executive officer (CEO) Tim Cook, opens the doors to consumers at the opening of the first Apple shop in Mumbai, India, 18 April 2023. Tim Cook, CEO of Apple, and Deirdre O ...
Tim Cook bei der Eröffnung eines Apple-Stores in Mumbai. Grosse Zulieferer von Apple-Komponenten wie Foxconn haben Indien als Produktionsstandort ins Visier genommen.Bild: keystone

Nokia-Produktion in Indien

Ein Vedanta-Sprecher sagte laut dem indischen Magazin «Business Today»: «Vedanta hat seine Bemühungen verdoppelt, die Vision des Premierministers zu Halbleitern zu erfüllen, und Indien wird weiter zentral in der Neupositionierung globaler Halbleiterlieferketten sein.»

Die indische Regierung will ihre einheimische Chip-Produktion stärken und ein wichtiger Teil der weltweiten Halbleiter-Lieferkette werden. Sie wirbt dazu mit Anreizen für Investoren.

Das Flaggschiffprogramm «Make in India», das von Modi bereitss 2014 ins Leben gerufen worden war, zielt darauf ab, das bevölkerungsreiche Land in ein globales Produktionszentrum zu verwandeln, das mit China konkurrieren kann.

Foxconn betonte, man sei schon seit 2006 in Indien tätig – zunächst zur Nokia-Produktion – und wolle weiter im Land bleiben. Aber der Aufbau eines robusten Ökosystems zur Halbleiter-Herstellung in Indien benötige Zeit.

Quellen

(dsc/sda/awp/dpa)

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