Inderin vor grosser Apple-Werbung im ostindischen Chennai: Im Herbst könnte die kommende iPhone-Modellreihe erstmals gleichzeitig in China und Indien produziert werden.Bild: keystone
Der amerikanische Technikriese will sich unabhängig von China machen und verlagert die Produktion mehr und mehr nach Indien – mit Erfolg.
14.04.2023, 09:4014.04.2023, 09:41
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China war einst das Land, in das alle grossen Industrienationen expandierten. Jede noch so kleinste Produktionsstätte wurde in das Land umgesiedelt, in dem billiger produziert und gefertigt wird als in westlichen Ländern.
Doch die Abhängigkeit von China wurde in der letzten Zeit für viele internationale Unternehmen zum Problem. So auch für den Technikriesen Apple. Der sehr strenge Lockdown in China hatte zu einer Lahmlegung der produzierenden Auftragsfertiger geführt.
Zudem übt die US-Regierung immer mehr Druck auf die Technologiebranche in China aus, etwa durch die Beschränkung von Hightech-Chip-Exporten in das Land.
Darüber hinaus ist der Apple-Hauptfertiger Foxconn in Taiwan beheimatet, welches das autoritäre Regime in Peking als sein eigenes Territorium ansieht – zuletzt erhöhten sich dort die Spannungen.
Neues Partnerland: Indien
Im Bemühen um mehr Unabhängigkeit von China setzt Apple daher verstärkt auf Indien. Im vergangenen Geschäftsjahr produzierte der Konzern in Indien iPhones im Gegenwert von rund 7 Milliarden US-Dollar und damit dreimal so viel wie im Jahr zuvor, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf informierte Personen.
Die Zulieferer von Apple hätten im vergangenen Jahr ihre Produktionslinien in Indien in Rekordgeschwindigkeit ausgebaut, wie es im Bericht hiess. Im Herbst könnte die kommende iPhone-Modellreihe erstmals gleichzeitig in China und Indien produziert werden, 2025 könnte bereits ein Viertel der weltweit hergestellten iPhones aus Indien kommen.
Apple hat sich zu diesen Informationen gegenüber Bloomberg nicht geäussert.
100'000 neue Jobs
Indien tut sein Übriges, um mehr Produktion von Apple ins Land zu holen, unter anderem mit staatlichen Anreizen für die Smartphone-Produktion.
Die iPhone-Fertiger Foxconn, Wistron und Pegatron sowie Bestandteile-Zulieferer wie Sunwoda, Avary, Foxlink und Salcomp hätten in Indien seit August 2021 insgesamt knapp 50'000 direkte Jobs und voraussichtlich rund 100'000 indirekte Jobs geschaffen, sagte ein Sprecher des indischen Elektronikministeriums der Deutschen Presse-Agentur Anfang des Jahres.
Im März kündigte Foxconn an, im Bundesstaat Telangana eine grosse Produktionsstätte zu eröffnen, die in zehn Jahren 100'000 Jobs schaffen soll.
Apple will viel mehr Recycling-Rohstoffe verbauen
Apple will in zwei Jahren teils aus Konfliktregionen gewonnene Rohstoffe wie Kobalt oder Zinn in vielen Fällen nur noch aus dem Recycling verwenden. So soll bis 2025 in den vom iPhone-Konzern entwickelten Batterien zu 100 Prozent zurückgewonnenes Kobalt genutzt werden.
Die Magnete in den Geräten sollen dann vollständig aus Seltenen Erden aus dem Recycling bestehen, wie Apple am Donnerstag mitteilte. Darüber hinaus sollen von Apple entwickelte Leiterplatten nur aus recyceltem Zinn gelötet und mit recyceltem Gold beschichtet werden.
Die Ankündigung ist ein grosser Schritt zu dem vor einigen Jahren ausgerufenen Ziel, bei der Produktion neuer Geräte irgendwann nur noch Recycling-Material einzusetzen. In grossem Stil setzt Apple bereits etwa recyceltes Aluminium ein. (sda)
Quellen
(t-online/dsc)
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Genau mein Humor.