Snapchat hat 2019 trotz harter Konkurrenz durch Instagram weitere Smartphone-User für sich gewonnen. Die App mit dem gelb-weissen Geister-Logo konnte in den letzten Quartalen einen starken Nutzerzuwachs verbuchen.
Meedia.de schreibt: «Der Turnaround geht weiter. Nach dem Siegeszug von Instagram wurde Snapchat schon abgeschrieben, dann setzte 2019 die Trendwende ein.»
Allein im Weihnachtsquartal konnte Snapchat mit 218 Millionen täglich aktiven Nutzerinnen und Nutzern einen Zuwachs von acht Millionen Snapchattern verzeichnen.
2019 zählte Snapchat insgesamt 31 Millionen mehr Nutzer als im Vorjahr. Dies liess der CEO und Gründer der Snap Inc. mit Sitz in Venice, Kalifornien, Evan Spiegel bei der Präsentation der Quartalszahlen in der Nacht auf Mittwoch verlauten.
Im vergangenen Geschäftsjahr setzte Snap 1,72 Milliarden Dollar um. Es ist allerdings weiterhin unklar, wie Snapchat dereinst schwarze Zahlen schreiben und die Investoren befriedigen kann. Wegen Instagram und Co.
Im gesamten Geschäftsjahr 2019 habe der 2011 von Evan Spiegel und Robert Murphy gegründete US-Konzern, der sich selbst als Kamerahersteller beschreibe, den Horrorverlust von 1,03 Milliarden Dollar angehäuft, schreibt meedia.de.
Das Comeback scheine intakt – wie Snap jedoch einmal Geld verdienen wolle, bleibe bis heute ein Rätsel, analysiert der deutsche Branchendienst. Unter dem Strich habe das Social Media-Unternehmen im letzten Quartal des vergangenen Jahres immer noch happige 240 Millionen Dollar netto verloren und das Minus damit gegenüber dem Vorjahreszeitraum sogar um weitere 49 Millionen Dollar ausgeweitet.
Die Umsatzentwicklung zeige hingegen weiter nach oben. «Nach Erlösen von 390 Dollar im Vorjahreszeitraum konnte Snap im vierten Kalenderquartal nunmehr 561 Millionen Dollar umsetzen – ein Zuwachs von 44 Prozent.»
Die Erwartungen der Wall Street wurden leicht verfehlt. Der Aktienkurs tauchte um 12 Prozent.
Snapchat gilt als Social-Media-Pionier wegen der Erfindung des «Story»-Formats, das Instagram und Co. kopierten. 2013 lehnten die Gründer ein Kaufangebot von Facebook ab. Angeblich waren ihnen 3 Milliarden Dollar nicht genug.
(dsc)