Dank moderner Technologie werden manchmal Wunder war. Etwa in diesem Beispiel: Die heute 29-jährige Kanadierin Kathy Beitz ist bereits als Kind beinahe erblindet. Sie leidet an der seltenen Stargardt-Erkrankung, die vererbt werden kann. Bei den Betroffenen verschlechtert sich die zentrale Sehschärfe meist in der Pubertät massiv, während die Sicht im Randbereich oft intakt bleibt. Die Betroffenen erblinden also nicht vollständig, können aber beispielsweise Gesichter nicht mehr wahrnehmen.
Beitz erklärte in einem Beitrag des kanadischen TV-Senders CBS 6, dass ihre Sicht derart eingeschränkt sei, dass sie bei einer Person Kopf und Schultern nicht unterscheiden könne. Die Mutter eines Neugeborenen kann das Gesicht ihres Kindes ohne technisches Hilfsmittel unmöglich erkennen. Deshalb hat ihre Schwester, die an der gleichen Augenkrankheit leidet, eine rund 13'500 Franken teure eSight-Brille mit ins Spital gebracht. Mit der Hightech-Brille kann die junge Mutter nicht nur das Gesicht ihres Babys sehen, sie erkennt auch Details wie den Mund oder die kleine Zunge.
13'500 Franken sind keine geringe Investition, bringen im Fall von Kathy Beitz aber eine massive Verbesserung der Lebensqualität. Sie kann sich um ihren kleinen Sohn kümmern, Gutenachtgeschichten vorlesen oder wichtige Beipackzettel lesen.
Dass Kathy Beitz' Geschichte in den Medien thematisiert wird, ist kein Zufall: Ihre Schwester sammelt mit dem Projekt #MakeBlindnessHistory Spendengelder für Menschen, die sich die teure eSight-Brille nicht leisten können. Kathy Beitz dient nun als Aushängeschild für die Spendenkampagne.
Vereinfacht gesagt: Die Kamera in der Brille filmt die Umgebung und generiert für Sehbehinderte ein verbessertes Bild, dass sie mehr erkennen lässt. Das deutsche Techportal Netzwelt erklärt die Technologie wie folgt: «Die eSight besitzt eine Kamera, die ein Live-Videosignal an einen angeschlossen Controller sendet. Der Controller verarbeitet das Signal und sendet das Videosignal zurück zur Brille, wo es auf zwei kleinen LED-Bildschirmen vor den Augen des Trägers wiedergegeben wird.» Auf diese Weise soll der Brillenträger mit seinen noch intakten Augenzellen ein Bild konstruieren können. Auf Wunsch kann der Betrachter das Bild auch einfrieren, zoomen sowie Kontrast, Helligkeit und den Fokus einstellen.
(oli via ubergizmo)