Elon Musk hat am Donnerstagabend (US-Ortszeit) den Tesla Cybertruck enthüllt, ein futuristisches Fahrzeug, das direkt aus einem postapokalyptischen Film stammen könnte.
Die Präsentation passte zum Gefährt: Sie fand mit dramatischer Musik, unter Hupen und Schreien der geladenen Gäste im Tesla Design Center in Hawthorne, Kalifornien, statt.
Der Cybertruck soll über 1,7 Tonnen Gewicht auf der Ladefläche transportieren können und kommt in 2,9 Sekunden von 0 auf 60 Meilen pro Stunde (knapp 100 km/h).
In einem Video demonstrierte Tesla, wie der Pickup schneller beschleunigt als ein Porsche 911. Auch ein Tauziehen mit dem aktuellen Pickup-Bestseller F-150 von Ford gewann der Cybertruck im Video locker.
Die Karosserie sei aus besonders hartem rostfreiem Stahl gefertigt, sagte Musk. Um zu zeigen, wie robust sie ist, schlug Tesla-Chefdesigner Franz von Holzhausen mit einem Vorschlaghammer auf die Wagentür ein, ohne eine sichtbare Delle zu hinterlassen. Die Demonstration der Festigkeit der Fenster ging allerdings schief: Das Glas zeigte Risse, als von Holzhausen eine Metallkugel dagegen warf.
Tesla hat laut Elon Musk eine neuartige Karosserie entwickelt, die eine Art Skelettstruktur verwendet:
Die schweren Pickup-Wagen mit meist offener Ladefläche sind in den USA der zentrale Geldbringer für Ford, General Motors und Fiat Chrysler. Das sei der Markt, den man angehen müsse, wenn man den Übergang zur Elektromobilität schaffen wolle, betonte Musk.
Tesla ist auch nicht der einzige Hersteller, der ein Auge auf das lukrative Marktsegment geworfen hat. So will die Firma Rivian im kommenden Jahr mit einem Elektro-Pickup in die Produktion gehen – und auch Ford und General Motors wollen ihre Marktposition mit elektrifizierten Versionen ihrer Modelle verteidigen.
Die Abdeckung der Ladefläche lässt sich einfahren und die Ladeklappe nicht nur bis zur Waagrechten öffnen, sondern noch weiter herunterklappen. Mit den darin enthaltenen ausziehbaren Elementen kann eine Rampe gebildet werden. «Wer also ein Motorrad, Quad oder Ähnliches transportieren will, muss keine gesonderte Rampe mehr mitnehmen – es ist alles in der Ladeklappe verbaut», konstatiert electrive.net.
Zudem solle der Cybertruck einige andere nützliche Funktionen für ein Nutzfahrzeug bieten – etwa Wechselrichter für Steckdosen mit 110 und 220 Volt. «Damit können unterwegs Elektro-Werkzeuge ohne Generator verwendet werden. Auch ein Druckluftkompressor für entsprechende Werkzeuge soll an Bord sein.»
Im Cybertruck sollen sechs Personen Platz finden. Dort setze sich auch das kantige Aussen-Design fort, konstatiert electrive.net. Für den Fahrer gibt es einen 17 Zoll grossen Touchscreen, der ähnlich wie im Model 3 angeordnet ist. Und das Lenkrad ist nicht mehr rund, sondern futuristisch dem «Bladerunner»- und «Mad Max»-Look angepasst.
Den Startpreis setzt Tesla eher niedrig bei knapp 40'000 Dollar an. Es soll drei Varianten des Cybertrucks geben:
Das ist offen, bzw. lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen, da Tesla in der Vergangenheit mehrmals nicht in der Lage war, angekündigte Lieferfristen einzuhalten.
Die Produktion soll «spät im 2021» beginnen, wie The Verge berichtet. Bei der am stärksten motorisierten Allrad-Version müssen sich Interessenten noch länger gedulden: Die Produktion des «Tri Motor» soll laut Tesla-Website voraussichtlich erst «Ende 2022» anfangen.
Es ist nicht davon auszugehen, dass der Tesla-Pickup bald auf die Strasse kommt: Von der Vorstellung eines neuen Modells bis zum Produktionsstart vergehen üblicherweise mehrere Jahre. Aktuell bereitet die Firma die Markteinführung des Kompakt-SUV Model Y und eines Elektro-Sattelschleppers vor.
Ja, über die US-Website. Reservationsgebühr: 100 Dollar.
Am Cybertruck-Event in Los Angeles sagte Elon Musk die drei magischen Worte, die alle Tech-Fans kennen. Als «One More Thing» präsentierte der Tesla-Chef ein vierrädriges elektrisches Geländefahrzeug. Ein Quad, oder auf Englisch ATV (All Terrain Vehicle), das natürlich vom Cybertruck aus aufgeladen werden kann.
Seine Fans werde Musk problemlos überzeugt haben, die Märkte und Kritiker wohl eher nicht, kommentiert electrive.net. Anders als bei früheren Tesla-Ankündigungen sei die Stimmung an den Börsen weniger euphorisch. «Das Risiko, dass Tesla mit dem gewagten Design und den ambitionierten Ankündigungen an der Nachfrage vorbeischiessen könnte, schien einigen Analysten zu hoch.»
Mit Material der Nachrichtenagentur SDA
(dsc, via Techcrunch)