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Noyb knöpft sich TikTok, AliExpress, Shein, Temu, WeChat und Xiaomi vor

Die europäische Non-Profit-Organisation Noyb setzt sich für den Datenschutz ein. Mitgründer ist der österreichische Jurist und Facebook-Schreck Max Schrems.
Max Schrems mit Kollegin.Bild: noyb

User-Daten nach China: Facebook-Schreck Max Schrems knöpft sich TikTok, Shein und Co. vor

Die europäische Datenschutzorganisation Noyb wetzt wieder ihre Messer. Dieses Mal geht es gegen populäre China-Apps und den autoritären Überwachungsstaat.
16.01.2025, 17:10
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Wegen unrechtmässiger Transfers von Daten europäischer Konsumentinnen und Konsumenten nach China hat die europäische Datenschutzorganisation Noyb Beschwerden gegen sechs Unternehmen eingereicht – darunter TikTok und die Onlinehändler Shein und Temu, aber auch den chinesischen Techkonzern Xiaomi.

Hier erfährst du das Wichtigste.

Wo ist das Problem?

Das EU-Recht sei eindeutig, erklärte Noyb am Donnerstag gegenüber den Medien. Datentransfers in Länder ausserhalb der EU seien nur zulässig, wenn das Zielland den Datenschutz nicht untergrabe.

China sei jedoch «ein autoritärer Überwachungsstaat». Unternehmen könnten EU-Daten daher «realistischerweise» nicht vor dem Zugriff durch chinesische Behörden schützen. Daher müsse der Transfer persönlicher Daten von Europäerinnen und Europäern «sofort eingestellt werden».

Gegründet wurde Noyb, das Europäische Zentrum für digitale Rechte, im Jahr 2017 unter anderem von Max Schrems. Der österreichische Jurist gilt als Facebook-Schreck. Er ist in der Vergangenheit wiederholt und erfolgreich gegen Datenschutz-Verletzungen beim Meta-Konzern von Mark Zuckerberg vorgegangen.

Noyb hat seinen Sitz in Wien. Der Name der gemeinnützigen Organisation ist eine Abkürzung für «None of Your Business» (übersetzt: Geht dich nichts an). Sie finanziert sich über Mitgliedschaften und Spenden.

In welchen Ländern und gegen wen geht Noyb vor?

Die Beschwerden richten sich gegen die Videoplattform TikTok, die Handels-Plattformen AliExpress, Shein und Temu sowie gegen die Messaging-App WeChat und den Smartphone-Hersteller Xiaomi. Sie haben ihren Sitz in China oder stammen ursprünglich von dort.

Noyb hat gemäss Medienorientierung (siehe Quellen) in fünf europäischen Staaten Beschwerden eingelegt:

  • In Belgien gegen TikTok.
  • In Griechenland gegen TikTok und Xiaomi.
  • In Italien gegen Shein.
  • In den Niederlanden gegen WeChat.
  • In Österreich gegen Temu.

Um herauszufinden, was chinesische Techkonzerne mit europäischen Daten anstellen, hatten die einzelnen Beschwerdeführer zuvor Auskunftsersuchen bei den sechs Unternehmen gestellt. Dies ist nach der EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) möglich. Doch leider habe keines der betroffenen Unternehmen die «gesetzlich vorgeschriebenen Informationen über Datentransfers» herausgegeben, heisst es weiter.

Laut den jeweiligen Datenschutzrichtlinien der Unternehmen wisse Noyb jedoch, «dass AliExpress, Shein, TikTok und Xiaomi Daten nach China schicken».

Temu und WeChat würden in ihren Datenschutz-Richtlinien Transfers in Drittländer erwähnen – dies umfasse «höchstwahrscheinlich auch China».

Wie geht's weiter?

Noyb fordert in den Beschwerden die Behörden auf, eine Verwaltungsstrafe zu verhängen. Sie könne bis zu vier Prozent des Jahresumsatzes betragen, bei Temu wären das 1,35 Milliarden Euro, erklärte die Organisation.

Von den Unternehmen selbst verlangt Noyb, die Verarbeitung von Daten mit der europäischen Datenschutzgrundverordnung «in Einklang» zu bringen.

Quellen

(dsc/sda/afp)

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