Digital
YouTube

YouTube-Kanal erreicht erstmals 100 Millionen Abonnenten

YouTube-Kanal durchbricht Schallmauer – erstmals 100 Millionen Abos

Der Zweikampf zwischen Bollywood und dem schwedischen Gamer PewDiePie um die weltweite YouTube-Krone – und was das mit Rassismus zu tun hat.
31.05.2019, 08:0231.05.2019, 08:06
Mehr «Digital»

Der erste YouTube-Kanal, der nach monatelangen Rennen an die Spitze weltweit über 100 Millionen Abonnenten erreicht hat, heisst T-Series und kommt aus Indien.

Via Twitter gratulierte YouTube am Donnerstag dem in Mumbai angesiedelten Film- und Plattenlabel:

Was dahinter steckt

Bei Twitter wurden in der Folge nicht nur Gratulationen verbreitet, sondern es hagelte auch hämische und erboste Kommentare. Der Grund: T-Series hat den Meilenstein nach einem monatelangen Zweikampf mit dem schwedischen YouTuber PewDiePie, alias Felix Kjellberg, erreicht.

Der Clinch zwischen PewDiePie und T-Series stehe stellvertretend für die Entwicklung vom «alten» hin zum «neuen» YouTube, kommentierte das «Vice»-Magazin. Man müsse seinen pubertären Humor nicht mögen, und seine wiederholt antisemitischen und sexistischen Äusserungen wären Grund genug, ihn zu verurteilen und ihm zu entfolgen. Doch:

«Trotzdem steht der Schwede für das, was YouTube lange war: Nämlich eine Plattform, die einen quakenden Typen, der in seinem Jugendzimmer Games zockt, einem Millionenpublikum vorstellt. PewDiePie mag ein Clown sein, aber er hat unzählige Menschen dazu inspiriert, sich ebenfalls vor die Webcam zu stellen. Er hat Videospiele und Let's Plays gesellschaftsfähiger gemacht. Er hat mehr junge Menschen erreicht als viele TV-Sender.»
quelle: vice.com

#SubscribeToPewDiePie

Bereits im Herbst 2018 hatte sich abgezeichnet, dass der indische Bollywood-Kanal bald mehr weltweite Abonnenten haben würde als der schwedische Influencer.

PewDiePie machte einen Running Gag daraus, indem er dazu aufrief, ihm beim Kampf um Platz 1 zu helfen. Und die Fans überboten sich gegenseitig damit, seine Abonnentenzahl mit immer absurderen Aktionen nach oben zu treiben. Das alles unter dem Hashtag #SubscribeToPewDiePie.

Fans hackten weltweit Webcams und Drucker, um Opfer zum Abonnieren zu nötigen, berichtete Motherboard. Der Youtuber selbst fachte den Hype mit satirischen Musikstücken an. In einem Gratulations-Video sang er: «Guess to beat one Swedish boy you need a billion Asians».

Ein Live-Abo-Zähler

Von Massenmörder verwendet

Traurige Bekanntheit erlangte das Meme #SubscribeToPewDiPie, als es der rassistisch motivierte Täter beim Massaker in neuseeländischen Moscheen verwendete.

Kjellberg selbst hatte in seinen Videos mehrfach rassistische, teils antisemitische Anspielungen gemacht. Auf kritische Medienberichte reagiert er jeweils immer mit Stellungnahmen, in denen er sich von Rassismus distanziert.

Der bekannteste Vorfall ereignete sich 2017, als Kjellberg zwei Menschen bezahlte, ein Schild in die Höhe zu halten. Darauf stand ein Satz, der allen Juden den Tod wünschte.

(dsc, via The Verge)

Auch bei Spotify wird erbittert um Klicks gekämpft ...

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Einige der erfolgreichsten Schweizer YouTuber
1 / 15
Einige der erfolgreichsten Schweizer YouTuber
Typhoon Cinema: Der YouTube-Kanal des Baslers Ken Rotaris dreht sich um Gaming-Animationen, er hat 2.6 Millionen Abonnenten (Stand: Oktober 2018). (YouTube-Link)
Auf Facebook teilenAuf X teilen
YouTuber machen Millionen aus einem mittelmässigen Kampf
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
23 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Com Truise
31.05.2019 10:26registriert April 2018
Habt ihr wirklich Vice als quelle verwendet?!
3167
Melden
Zum Kommentar
avatar
Swisslord
31.05.2019 09:50registriert August 2016
Ich kam zu watson, weil ich anfangs dachte, ihr könntet die Brücke zwischen neuen Medien (youtuber) und Etablierten sein. Wenn ihr aber Artikel wie diesen publiziert, frage ich mich was aus diesem jungen, hippen Portal geworden ist.
Die Aktion mit dem Drucker war Nötigung?
Das Hervorkramen des Videos mit dem Schild, welches das WSJ ohne jede journalistische Grundregeln beachtend aufgebauscht hat.
Sexistische Äusserungen?
Man muss Pewdiepie nicht mögen. Pupertär triffts ziemlich gut. Aber so wie dieser Artikel ihn darstellt ist extrem fragwürdig.
29522
Melden
Zum Kommentar
avatar
Ohmann94
31.05.2019 09:55registriert November 2015
Als Abschluss noch:

Watson, ich würde mir echt einen etwas offeneren Umgang mit der Thematik wünschen, denn wenn ihr nicht einfach amerikanische Medien rezitieren würdet, sondern euch mit der Problematik auch tatsächlich befassen würdet, dann könntet ihr zu eben solchen Themen äußerst spannende Beiträge erstellen, die auch etwas einen Einblick in die Welt der Jugend/jungen Erwachsenen bieten würde. Viele von uns sind aktiv oder passiv mit Youtube in einer immer vernetzteren Welt aufgewachsen und es wäre doch interessant sich intensiver mit solchen Dingen zu befassen.
27010
Melden
Zum Kommentar
23
Wer seine Lebensmitteleinkäufe mit der App des Bundes verzollt, zahlt zu viel
Einkaufstouristen können die Mehrwertsteuer statt am Zoll bequem mit einer App des Bundes bezahlen. Der Haken: es kommt sie unter Umständen teurer zu stehen als am Schalter. Der Bund will das erst 2027 ändern – trotz geplanter Senkung der Freigrenze.

Ein Nutzer lässt seinem Frust freien Lauf. «Reinste Abzocke» sei das, kritisiert er, und bilanziert: «App unbrauchbar». Auslöser des Ärgers ist die sogenannte Quickzoll-App des Bundes, mit der Privatpersonen Waren verzollen können: Einkaufstouristen können mit der App die Mehrwertsteuer sowie allfällige Zollabgaben beispielsweise für Fleisch oder Wein berechnen lassen und gleich bezahlen.

Zur Story