Der plötzliche Tod Philip Seymour Hoffmans traf seine vielen Fans völlig unerwartet. Dies obwohl die Drogenabhängigkeit des preisgekrönten Schauspielers kein Geheimnis war. Auch war er mit seinem Problem nicht allein: «Der Heroinkonsum in den USA hat die Ausmasse einer Epidemie erreicht», sagte Rusty Payne, Sprecher der Drogenbehörde DEA.
Untrügliches Zeichen für das Comeback der Droge sind auch die Zollstatistiken. 2008 meldete das DEA 559 Kilogramm beschlagnahmtes Heroin an der Grenze zu Mexiko. 2012 waren es mit 1855 Kilogramm mehr als dreimal so viel.
Gesundheitsexperten gehen davon aus, dass Schmerzmittel-Abhängige zunehmend auf Heroin zurückgreifen, wenn sie nicht an rezeptpflichtige Pillen wie das populäre OxyContin herankommen, die ein ähnliches High auslösen wie Heroin.
«Wir sehen eine Zunahme des Heroin-Missbrauchs über sämtliche Bevölkerungsschichten», sagte Theodore Cicero, Professor für Neuropharmakologie an der Washington University in St. Louis, gegenüber der «Los Angeles Times». Das Problem betreffe längst nicht mehr nur Städte, sondern habe auch Agglomerationen und Landschaft erreicht.
In der Schweiz ist hingegen kein Comeback des Heroins zu spüren: «Momentan liegen uns keine Hinweise oder konkreten Zahlen betreffend eines möglichen Anstiegs vor», erklärt Katrin Holenstein, Sprecherin des Bundesamts für Gesundheit, auf Anfrage.
Die liberale Drogenpolitik der Schweiz könnte unterschiedlicher zum «War On Drugs» in den USA auch nicht sein. Der Drogenkonsument gilt hier als Patient, nicht als Rebell. Entsprechend gering ist die Anziehungskraft der «Elendsdroge» Heroin.