Die kolumbianischen Behörden haben den Vater eines elfjährigen Mädchens festgenommen, dem Ärzte vor wenigen Tagen mehr als hundert Kapseln mit Kokain aus dem Magen entfernten. Der Mann wird unter anderem des versuchten Mordes verdächtigt.
Zudem würden ihm Drogenschmuggel und die Ausnutzung einer Minderjährigen für ein Verbrechen vorgeworfen, teilten die Ermittler am Freitag mit. Das Kind hatte 104 Kapseln geschluckt, in denen sich insgesamt bis zu 600 Gramm Kokain befanden.
Das Mädchen sollte die Drogen offenbar nach Europa schmuggeln. Nach Angaben der kolumbianischen Polizei war es bisher nicht vorgekommen, dass ein derart junger Mensch für die kriminellen Machenschaften von Drogenschmugglern benutzt wurde.
Nach dem Vater wurde seit Tagen gefahndet. Auf seine Ergreifung war eine Belohnung von umgerechnet rund 8500 Franken ausgesetzt. Die Polizei teilte nun mit, der Mann sei in einem Landhaus etwa 30 Kilometer von seiner westkolumbianischen Heimatstadt Cali entfernt festgenommen worden.
Kolumbien ist neben Peru einer der grössten Kokainhersteller der Welt. Die Drogenmafia aus Kolumbien und anderen südamerikanischen Staaten schmuggelt seit Jahren Kokain über Westafrika nach Europa. Politische Instabilität und weit verbreitete Korruption begünstigen den Schmuggel. (rar/sda/afp/dpa)