Richard Wolff, der Polizeivorsteher der Alternativen Liste, hat sich nach eigenen Angaben drei Tage Zeit gelassen, um öffentlich auf den Kessel von der Badenerstrasse zu reagieren, weil er sich ein genaues Bild der Geschehnisse machen wollte. Gegenüber dem Tages-Anzeiger sagte Wolff, der Einsatz vor und während des Hochrisikospiels sei nicht so geplant gewesen. «Bei solchen Begegnungen ist die Stadtpolizei mit einem bestimmten Dispositiv vor Ort. Das war auch am letzten Samstag der Fall. Wir haben die Einkesselung nicht geplant oder vorbereitet. Sie hat sich aus der Situation ergeben», sagt Wolff.
Der Einsatz von pyrotechnischem Material und Böllern seitens der Fans habe die öffentliche Sicherheit gefährdet, weshalb ein Eingreifen nötig geworden sei. Man halte an der Praxis fest, Fanmärsche zu tolerieren, die friedlich ablaufen. Den Vorwurf, man habe zu viele Unbeteiligte Fans festgehalten, kontert Wolff mit Vorwürfen an die Fans. «Ich weiss, dass man im Speziellen Familien aus dem Kessel hinausschleusen wollte, die Einsatzkräfte sind aber von Fans daran gehindert worden», sagt Wolff.
Die Frage, was mit den Daten der sämtlich erfassten Fans passiert, beantwortet Wolff folgendermassen: «Die Polis-Daten werden nach fünf Jahren gelöscht. Mich interessiert aber, wer genau Zugriff auf diese Daten hat. Das will ich noch im Detail abklären.» (thi)