Der Präsident von Guinea hat zur raschen Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Ebola-Virus aufgerufen. Ebola müsse zu einem «internationalen Anliegen» gemacht werden, bis ein Impfstoff bereit stehe, sage Präsident Alpha Condé am Montag in Conakry. Gleichzeitig seien zusätzliche Investitionen in das Gesundheitssystem und die Spitäler der betroffenen Länder notwendig.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) starben bisher 1013 Menschen an dem durch Körperflüssigkeiten übertragenen Virus. In den drei Tagen bis Samstag habe es 52 Todesfälle gegeben – 29 in Liberia, 17 in Sierra Leone und sechs in Guinea. Insgesamt sei die Zahl der Ebola-Fälle auf 1848 gestiegen. Betroffen sind vor allem die drei westafrikanischen Staaten.
Eine Therapie oder zugelassene Medikamente gegen Ebola gibt es bisher nicht. Impfstoffe oder Medikamente sind lediglich im Test-Stadium. US-Präsident Barack Obama und die US-Gesundheitsbehörde gaben jedoch einer Bitte Liberias nach Lieferung von Proben eines experimentellen Arzneimittels statt. Es solle zur Behandlung von infizierten Ärzten eingesetzt werden, teilte das liberianische Präsidialamt mit.
Zuvor hatte bereits der Hersteller des experimentellen Serums erklärt, sämtliche Vorräte an dem Mittel würden nach Westafrika geschickt. In Folge der Anfrage «eines westafrikanischen Staates» seien die Vorräte an ZMapp erschöpft, hiess es am Montag (Ortszeit) auf der Website des Unternehmens Mapp Bio.
Jegliche Entscheidung zur Anwendung des noch nicht zugelassenen Serums müsse vom ärztlichen Fachpersonal getroffen werden. Das Medikament werde kostenlos zur Verfügung gestellt. ZMapp wurde bislang nur an Tieren getestet.
Mangels Medikamenten gegen Ebola wurde es dennoch bei einem Arzt und einer Krankenschwester aus den USA angewendet, die sich beim Umgang mit Ebola-Kranken in Liberia infiziert hatten. Auch ein in Liberia mit dem Ebola-Virus infizierter spanischer Missionar wird mit dem Medikament behandelt. (trs/sda/afp/reu)