Angesichts wachsender Füchtlingszahlen hat die griechische Regierung in einer Sondersitzung Massnahmen zum Umgang mit den Einwanderern beschlossen. In Aufnahmezentren sollen die Ankommenden in zwei Gruppen eingeteilt werden: Flüchtlinge und Einwanderer.
Das Kabinett entschied am Dienstagabend in Athen zudem, dass alle Flüchtlinge, die auf den griechischen Inseln ankommen, in Aufnahmezentren auf dem Festland gebracht werden sollen. Die Behörden sollten nun Gebäude und Grundstücke für die Schaffung zusätzlicher Unterbringungen suchen, teilte die Regierung mit. Die Flüchtlingsunterkünfte in Griechenland sind notorisch überbelegt.
Die griechische Einwanderungsministerin Tassia Christodoulopoulou warnte im Fernsehsender Mega: «Wenn der Flüchtlingsstrom sich in diesem Rhythmus fortsetzt, werden wir bis Ende 2015 100'000 Neuankömmlinge haben.» Vergangenes Jahr waren über 45'000 ins Land eingewandert.
Die neue griechische Regierung unter dem linksgerichteten Syriza-Chef Alexis Tsipras setzt sich für eine humanere Flüchtlingspolitik ein. So will sie geschlossene Internierungslager für Migranten durch offene Aufnahmezentren ersetzen. Unter Tsipras wurde zudem erstmals ein Einwanderungsministerium eingerichtet.
Über Griechenland wandert ein Grossteil der Flüchtlinge ein, die auf ein besseres Leben in der EU hoffen. Sie treffen vor allem an den an die Türkei grenzenden Küsten im Osten des Landes ein. Viele von ihnen stammen aus Syrien und Afghanistan. (feb/sda/afp)