Die Anti-Terror-Einheit der britischen Polizei sucht nach drei Londoner Mädchen, die sich womöglich auf dem Weg nach Syrien befinden. Zwei 15-jährige und ein 16-jähriges Mädchen verschwanden am vergangenen Dienstag von Zuhause und flogen vom Londoner Flughafen Gatwick nach Istanbul. Die Polizei geht davon aus, dass sie von dort weiter nach Syrien und zum Islamischen Staat (IS) reisen wollen.
Eine Freundin der drei Jugendlichen setzte sich im Dezember nach Syrien ab und schloss sich dort dem IS an. Die Polizei vermutet, dass die drei Mädchen ihre Freundin auf vom IS kontrollierten Gebiet treffen wollen.
Scotland Yard «Commander» Richard Walton rief die drei Flüchtigen an einer Pressekonferenz zur Rückkehr auf. Er hoffe, dass seine Nachrichten via soziale Medien oder über die türkische Presse den Weg zu den Mädchen finde: «Oberste Priorität hat die sichere Rückkehr der drei Mädchen zu ihren Familien.» Wegen dem winterlichen Wetter in der Türkei sei es gut möglich, dass die Mädchen sich noch in der Region um Istanbul aufhalten.
Der Weg via Istanbul ist beliebt bei Europäern, die sich dem Islamischen Staat anschliessen wollen. Die Polizei und die Airlines arbeiten darum zusammen, um den Weg nach Syrien schliessen zu können. Warum die Kontrolle bei den drei Britinnen versagt hat, ist unklar.
Ungefähr 10 Prozent der Europäer, die zum IS nach Syrien reisen, sind Mädchen oder Frauen. Walton betonte, es sei besonders für Frauen sehr gefährlich in den vom IS kontrollierten Gebieten. Eine freiwillige Rückkehr aus IS-Territorium sei oft nicht möglich und die Möglichkeiten, einen sicheren Heimweg zu organisieren, sehr beschränkt. (jas)