Angehörige und Freunde der bei einem mutmasslichen Eifersuchtsdrama erschossenen Miss Honduras und ihrer Schwester haben am Donnerstag Abschied von den beiden jungen Frauen genommen. Die Schwestern wurden auf dem Friedhof der Stadt Santa Bárbara beigesetzt.
Eine Polizeipatrouille eskortierte die Trauergemeinde, wie die Zeitung «La Prensa» berichtete. Hunderte Menschen hatten zuvor vor dem Haus der Familie Totenwache gehalten. Die verscharrten Leichen von Schönheitskönigin María José Alvarado und deren Schwester Sofía Trinidad waren am Mittwoch am Ufer des Flusses Aguagual entdeckt worden.
Die 19-jährige Miss Honduras und ihre vier Jahre ältere Schwester galten über Tage hinweg als vermisst, nachdem sie in der vergangenen Woche die Geburtstagsparty des Freundes der Schwester besucht hatten. Die Polizei nahm Sofía Trinidad Alvarados Verlobten Plutarco Ruíz unter dem Verdacht fest, die Schwestern getötet zu haben. Auch der Besitzer des Lokals, in dem die Feier stattgefunden hatte, sowie desseb Frau und mehrere Angestellte sind mittlerweile in Haft.
Medienberichten zufolge soll es bei der Geburtstagsparty zu einem Eifersuchtsdrama gekommen sein. Demnach tötete Ruíz seine Freundin mit einem Kopfschuss, weil sie mit einem anderen Mann getanzt hatte. Ihrer im April zur Miss Honduras gewählten Schwester habe er zwei Kugeln in den Rücken geschossen. Polizeichef Leandro Osorio bezeichnete den Verlobten als eindeutig überführt.
Komplizen hätten offenbar geholfen, das Verbrechen zu vertuschen und den Tatort zu reinigen. María José Alvarado hätte am Mittwoch für die Teilnahme am Miss-World-Wettbewerb nach London fliegen sollen. Die Informatik-Studentin stand kurz vor ihrem Hochschulabschluss.
Honduras ist das Land mit der weltweit höchsten Mordrate. Im Jahr 2012 kamen auf 100'000 Einwohner 90 Morde. (sda/afp/dpa)