Wir müssen euch, sprich Ihnen, etwas gestehen: Wir haben ein heilloses Durcheinander von Dus und Sies auf unserer Seite. Auf Facebook duzen wir unsere User forsch, in den Artikeln wird der Leser mit der Höflichkeitsform angesprochen, in den Quiz wiederum ist man wieder per Du, obwohl auch hier immer mal wieder ein Sie reinrutscht. Hier einige Beispiele:
Zum 1. Geburtstag von watson schlagen wir vor: Lassen Sie uns doch generell zum Du übergehen. Einverstanden?
Unsere nördlichen Freunde in Finnland, Schweden, Dänemark, Norwegen und Island tun das schon lange. Seit der Du-Reform in den 60er Jahren duzt dort jeder jeden. Wie erfrischend! Allerdings fehlte im Schwedischen schon immer ein anständiges Anrede- oder Höflichkeits-Pronomen, wodurch der Schritt zum persönlichen Du wohl nicht so riesig gewesen sein mochte, wie es für einen Deutschsprachigen den Anschein macht.
Ein Schweizer Telekommunikations-Unternehmen allerdings hat das mit dem lässig-kumpelhaften Duzen bei seinen Kunden auch versucht und damit manche ihrer Facebook-Freunde in Rage versetzt. Wo hört das Du auf und wo fängt das Sie an? Ist eine Telefon-Rechnung wie «Sali Fritz, du los jetzt, du schuldest uns imfall no hundert Stutz!» wünschenswert?
Es ist schwierig geworden, sich in diesem Chrüsimüsi von gebührendem Respekt und übertriebener Höflichkeit auf der einen Seite und dem Bedürfnis nach mehr Nähe und individualisiertem Verhältnis auf der anderen Seite zurechtzufinden. Es ist schon fast eine Gratwanderung. Wandern Sie darum mal unserem Flussdiagramm entlang und schreiben Sie uns, was Sie von unserem Du-Vorhaben denken.