Nach mehreren starken Erdbeben in Afghanistan sind laut einem Bericht inzwischen fast 2500 Todesopfer zu beklagen. Mehr als 2000 weitere Menschen seien in der Grenzprovinz Herat im Westen des Landes verletzt worden, berichtete der afghanische Sender Tolonews am Sonntagabend unter Berufung auf offizielle Statistiken. Es werde befürchtet, dass die Opferzahlen weiter steigen, hiess es weiter.
Allein im Regionalkrankenhaus von Herat würden mehr als 550 Verwundete behandelt, darunter fast 230 Minderjährige. Erste Hilfslieferungen seien verteilt worden, darunter Hygieneartikel, Nahrungsmittel und Trinkwasser.
Am Samstagmorgen hatten mehrere Erdbeben Bewohner der afghanischen Grenzprovinz nahe dem Iran aufgeschreckt. Innerhalb von nur wenigen Stunden zitterte die Erde neun Mal, mehr als ein Dutzend Dörfer wurden weitgehend zerstört. Militär und Rettungsdienste eilten in die Katastrophengebiete. Die beiden schwersten Beben hatten laut der US-Erdbebenwarte USGS eine Stärke von 6.3.
Mehr als 11'000 Menschen sind nach Angaben des UN-Nothilfebüros (OCHA) von dem Erdbeben in der Provinz Herat in Afghanistan betroffen. Die Vereinten Nationen haben am Sonntag fünf Millionen Dollar (4,7 Mio. Euro) Soforthilfe freigegeben und kündigten nach der Abschätzung des Bedarfs einen baldigen Spendenaufruf an.
(sda/dpa)