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Afghanistan

Taliban richten Mann öffentlich hin – er hatte fünf Menschen getötet

Taliban richten Mann öffentlich hin – er hatte fünf Menschen getötet

20.06.2023, 13:5420.06.2023, 15:25
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In Afghanistan haben die regierenden Taliban zum zweiten Mal seit ihrer Machtübernahme im Sommer 2021 einen Mann öffentlich hinrichten lassen.

A unit of Taliban fighters pose for a picture next to a road in Wardak province, Afghanistan, Sunday, June 18, 2023. (AP Photo/Rodrigo Abd)
Taliban-Kämpfer in der Provinz Wardak, aufgenommen im Juni 2023. Bild: keystone

Dieser wurde am Dienstag in der östlichen Provinz Laghman exekutiert, wie der Oberste Gerichtshof der militant-islamistischen Gruppe mitteilte. Zahlreiche Behördenvertreter der Taliban und Bewohner verfolgten die Exekution.

Die Justiz liess den Mann hinrichten, nachdem er für die Tötung von fünf Menschen schuldig gesprochen wurde. Das Urteil fiel gemäss islamischer Rechtssprechung, wonach die Familie eines Getöteten Vergeltung üben kann. Der Erklärung zufolge hatte der Mann zunächst drei Männer und eine Frau einer Familie getötet. Später erschoss er einen weiteren Mann aus derselben Familie. Das Motiv und der genaue Zeitpunkt der Tat wurden in der Erklärung nicht genannt.

Die erste öffentliche Hinrichtung vollzogen die Taliban im Dezember 2022. Seit ihrer Machtübernahme im August 2021 und dem chaotischen Abzug internationaler Streitkräfte haben die Taliban Menschenrechte drastisch eingeschränkt. Die Islamisten hatten zunächst versprochen, gemässigter zu regieren als zur Zeit ihrer Schreckensherrschaft von 1996 bis 2001. Ihre Herrschaft wurde zuletzt zunehmend autoritärer und dogmatischer. (sda/dpa)

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13 Kommentare
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El_Chorche
20.06.2023 15:36registriert März 2021
Die Amis, Saudis und Chinesen haben im selben Zeitraum ungleich mehr Menschen hingerichtet - mit allen dreien haben wir ausgezeichnete Handelsbeziehungen und unsere Bundesräte stehen immer für ein Foto zur Verfügung.

Whataboutismus? Mir egal.
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insert_brain_here
20.06.2023 14:23registriert Oktober 2019
Ich würde in den Titel ein „angeblich“ einfügen, denn ein faires und rechtsstaatliches Verfahren wird wohl kaum stattgefunden haben.
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