Wegen des milden Winters und der Dürre in Afghanistan zeigen sich Behörden und Hilfsorganisationen in dem Land besorgt. Bisher sei der Winter ungewöhnlich warm und trocken, schrieb das UN-Nothilfebüro OCHA am Dienstag auf der Online-Plattform X.
Dies könne zu landwirtschaftlichen Problemen führen und Menschen dazu zwingen, ihre Gebiete zu verlassen. «Unsere natürlichen Gletscher müssten derzeit Schnee speichern, damit ihr Wasser im Frühsommer für die Landwirtschaft und andere Bereiche genutzt werden kann - doch momentan haben wir weder Schnee noch Regen», sagte der Leiter der Nationalen Behörde für Umweltschutz der Deutschen Presse-Agentur und warnte vor einer Destabilisierung der ohnehin stark angeschlagenen Wirtschaft.
Die Hilfsorganisation «Save the Children» warnte vor dramatischen Konsequenzen für die humanitäre Situation in Afghanistan. «Schätzungen zufolge werden 7,8 Millionen Kinder im Jahr 2024 nicht genug zu essen haben. Wenn Schnee und Regen ausbleiben, sind sie in noch grösserer Gefahr, weil die Ernten erneut ausfallen könnten.»
Afghanistan gehört zu den Ländern, die am stärksten von der Klimakrise bedroht sind, obwohl sie selbst kaum zu den weltweiten Emissionen beigetragen haben. «Im vergangenen Januar starben bei einem Kälteeinbruch und Temperaturen von minus 34 Grad mindestens 160 Menschen. In diesem Winter nun ist es viel zu warm, so dass kein Schnee fällt - ein untrügliches Zeichen für eine Verschlechterung der klimatischen Bedingungen», sagte der Länderdirektor von «Save the Children» Arshad Malik. (sda/dpa)