International
Afghanistan

«Blutigste Woche seit 19 Jahren»: Afghanistan kommt nicht zur Ruhe

Afghan security forces inspect the site where a bus carrying local TV station employees hit a roadside bomb in Kabul, Afghanistan, Saturday, May 30, 2020. (AP Photo/Rahmat Gul)
Afghanische Sicherheitskräfte in Kabul.Bild: keystone

«Blutigste Woche seit 19 Jahren»: Afghanistan kommt nicht zur Ruhe

22.06.2020, 09:2922.06.2020, 13:05
Mehr «International»

Trotz geplanter Friedensgespräche sind in Afghanistan innerhalb einer Woche 841 Angehörige der Sicherheitskräfte getötet oder verwundet worden. Wie der nationale Sicherheitsrat am Montag mitteilte, gab es in 32 der 34 Provinzen insgesamt 422 Angriffe der militant-islamistischen Taliban.

Dabei seien 291 Soldaten und andere Sicherheitskräfte getötet und 550 verletzt worden. Der Sicherheitsrat sagte, es sei die «blutigste Woche seit 19 Jahren».

Gewöhnlich veröffentlicht die Regierung keine Daten zu den Verlusten eigener Kräfte, der Sicherheitsrat hatte jedoch vor einer Woche bereits eine ähnliche Statistik herausgegeben.

Die afghanische Regierung und die Taliban planen Friedensgespräche, um den Konflikt im Land zu beenden. Trotz einer kurzen Waffenruhe am Ende des Ramadans flammte die Gewalt jüngst wieder auf. Auch ein Gefangenentausch – der Vertrauen bilden soll – kommt immer wieder ins Stocken. «Ohne Gewaltreduzierung wird ein Friedensschluss mit Problemen und Verzögerungen konfrontiert», hiess es in der Mitteilung.

Die USA hatten mit den Taliban am 29. Februar in Doha (Katar) ein Abkommen unterzeichnet. Dieses sieht einen Abzug der internationalen Truppen vor und soll den Weg für innerafghanische Friedensgespräche bereiten. Bis zu 5000 Taliban sollten im Tausch gegen 1000 Gefangene der Rebellen freikommen. Die afghanische Regierung war nicht an dem Deal beteiligt worden, was zu Spannungen führte. (cma/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Putins Trick: So kommen Waffen aus dem Westen nach Russland
Hochwertige Gewehre aus den USA und Europa sollen noch immer nach Russland gelangen. Möglich machen es wohl Drittstaaten.

Russische Scharfschützen sollen trotz Sanktionen tausende Gewehre und Munition aus westlicher Produktion erhalten. Möglich machen es offenbar Firmen in Drittstaaten, die für Putins Soldaten auf Einkaufstour gehen. Recherchen mehrerer europäischer Medien, unter anderem der unabhängigen russischen Investigativplattform «The Insider», haben die Wege der Waffen nachverfolgt.

Zur Story