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Afghanistan: Republikaner greifen Biden für «verpfuschten» Abzug an

Republikaner greifen Biden für «verpfuschten» Afghanistan-Abzug an

16.08.2021, 05:44
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US-Präsident Joe Biden steht nach dem Eroberungszug der militant-islamistischen Taliban in Afghanistan im Kreuzfeuer führender Republikaner.

In this photo released by The White House, President Joe Biden meets virtually with his national security team and senior officials for a briefing on Afghanistan, Sunday, Aug. 15, 2021, at Camp David, ...
Ein einsamer Joe Biden bespricht sich am Sonntag mit seinen Beratern.Bild: keystone

Der «verpfuschte Abzug» aus Afghanistan und die «hektische Evakuierung» von Amerikanern und afghanischen Helfern sei ein «beschämendes Versagen der amerikanischen Führung», sagte der Minderheitsführer der Republikaner im US-Senat, Mitch McConnell, am Sonntag (Ortszeit). Die USA hätten die Möglichkeit gehabt, «diese Katastrophe zu vermeiden».

epa09408482 Republican Senate Minority Leader Mitch McConnell walks off the Senate floor after voting for the infrastructure bill in the US Capitol in Washington, DC, USA, 10 August 2021. The Senate p ...
Mitch McConnell attackiert Joe Biden.Bild: keystone

McConnell erwähnte allerdings nicht, dass bereits Bidens Vorgänger, der republikanische Präsident Donald Trump, mit den Taliban einen Abzug aller internationalen Truppen bis zum 1. Mai vereinbart hatte. Biden verzögerte den Abzug der im Frühjahr noch verbliebenen rund 2500 US-Soldaten, hielt aber im Grundsatz an der Entscheidung fest. Das US-Militär soll Afghanistan bis Ende August verlassen.

Die prominente Republikanerin Liz Cheney erklärte: «Was wir gerade in Afghanistan erleben, ist das, was passiert, wenn sich Amerika aus der Welt zurückzieht.» Der damalige Präsident Donald Trump und Biden würden dafür die Verantwortung tragen, sagte sie dem Sender ABC.

>> Afghanistan: Alle News im Liveticker

Die Verbündeten der USA würden sich fragen, ob sie überhaupt auf die Vereinigten Staaten zählen könnten, sagte Cheney. Sie ist die Tochter des früheren Vize-Präsidenten Dick Cheney.

Es sei nur eine Frage der Zeit, bis die Terrorgruppe Al-Kaida in Afghanistan wieder auftauche, schrieb der republikanische Senator Lindsey Graham auf Twitter. «Präsident Biden scheint sich der terroristischen Bedrohung, die von einem von den Taliban regierten Afghanistan ausgeht, nicht bewusst zu sein.»

Biden hatte den Abzug der US-Truppen aus Afghanistan immer wieder vehement verteidigt. Ein weiteres Jahr oder fünf weitere Jahre US-Militärpräsenz würden keinen Unterschied machen, hatte Biden erst am Samstag betont.

Auch Ex-Präsident Donald Trump äusserte sich zur Situation in Afghanistan. «Was Joe Biden mit Afghanistan gemacht hat, ist legendär. Es wird als eine der grössten Niederlagen in die amerikanische Geschichte eingehen», teilte Trump mit. (sda/dpa)

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87 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Victor Paulsen
16.08.2021 07:23registriert April 2019
Trump: «Was Joe Biden mit Afghanistan gemacht hat, ist legendär. Es wird als eine der grössten Niederlagen in die amerikanische Geschichte eingehen»

Sagt ausgerechnet derjenige, der ursprünglich den Truppenabzug angeordnet hat
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Jo Kaj
16.08.2021 07:17registriert Juli 2019
"Es wird als eine der grössten Niederlagen in die amerikanische Geschichte eingehen», teilte Trump mit."

Neben seiner Wahl, höchstens.
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René Obi (1)
16.08.2021 08:03registriert Januar 2016
Es war ja eh klar was passieren würde, wenn die USA und ihre Verbündeten die Truppen abziehen. Das hat nichts mit der Art des Abzugs zu tun. Der ganze Einsatz war gescheitert, ausser dass sie Bin-Laden geschnappt hatten. Aber mit dem zweiten, absolut unnötigen Krieg im Irak, hat schon Bush die Weichen auf Desaster gestellt gehabt.
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