US-Präsident Joe Biden steht nach dem Eroberungszug der militant-islamistischen Taliban in Afghanistan im Kreuzfeuer führender Republikaner.
Der «verpfuschte Abzug» aus Afghanistan und die «hektische Evakuierung» von Amerikanern und afghanischen Helfern sei ein «beschämendes Versagen der amerikanischen Führung», sagte der Minderheitsführer der Republikaner im US-Senat, Mitch McConnell, am Sonntag (Ortszeit). Die USA hätten die Möglichkeit gehabt, «diese Katastrophe zu vermeiden».
McConnell erwähnte allerdings nicht, dass bereits Bidens Vorgänger, der republikanische Präsident Donald Trump, mit den Taliban einen Abzug aller internationalen Truppen bis zum 1. Mai vereinbart hatte. Biden verzögerte den Abzug der im Frühjahr noch verbliebenen rund 2500 US-Soldaten, hielt aber im Grundsatz an der Entscheidung fest. Das US-Militär soll Afghanistan bis Ende August verlassen.
Die prominente Republikanerin Liz Cheney erklärte: «Was wir gerade in Afghanistan erleben, ist das, was passiert, wenn sich Amerika aus der Welt zurückzieht.» Der damalige Präsident Donald Trump und Biden würden dafür die Verantwortung tragen, sagte sie dem Sender ABC.
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Die Verbündeten der USA würden sich fragen, ob sie überhaupt auf die Vereinigten Staaten zählen könnten, sagte Cheney. Sie ist die Tochter des früheren Vize-Präsidenten Dick Cheney.
Es sei nur eine Frage der Zeit, bis die Terrorgruppe Al-Kaida in Afghanistan wieder auftauche, schrieb der republikanische Senator Lindsey Graham auf Twitter. «Präsident Biden scheint sich der terroristischen Bedrohung, die von einem von den Taliban regierten Afghanistan ausgeht, nicht bewusst zu sein.»
It is only a matter of time until al-Qaeda reemerges in Afghanistan and presents a threat to the American homeland and western world.
— Lindsey Graham (@LindseyGrahamSC) August 15, 2021
President Biden seems oblivious to the terrorist threats that will come from a Taliban-run Afghanistan.
Biden hatte den Abzug der US-Truppen aus Afghanistan immer wieder vehement verteidigt. Ein weiteres Jahr oder fünf weitere Jahre US-Militärpräsenz würden keinen Unterschied machen, hatte Biden erst am Samstag betont.
Auch Ex-Präsident Donald Trump äusserte sich zur Situation in Afghanistan. «Was Joe Biden mit Afghanistan gemacht hat, ist legendär. Es wird als eine der grössten Niederlagen in die amerikanische Geschichte eingehen», teilte Trump mit. (sda/dpa)
Sagt ausgerechnet derjenige, der ursprünglich den Truppenabzug angeordnet hat
Neben seiner Wahl, höchstens.