Äthiopiens Ministerpräsident Abiy Ahmed (45) führt das von Konflikten gebeutelte Land für weitere fünf Jahre. Abgeordnete wählten den seit 2018 amtierenden Regierungschef am Montag mit grosser Mehrheit wieder.
Der Friedensnobelpreisträger von 2019 wurde danach im Parlament in der Hauptstadt Addis Abeba vereidigt.
Die Wahl des Ministerpräsidenten, die mit einer einfachen Mehrheit entschieden wird, folgte einer im Juli von den grössten Oppositionsparteien boykottierten Parlamentswahl, die Abiys Partei mit einem überwältigenden Sieg gewann. Die Abstimmung wurde aufgrund eines monatelangen und noch immer andauernden Konflikts zweimal verschoben.
Die politische Lage in dem 115 Millionen Einwohner zählenden Land ist extrem angespannt, seit die Regierung im November 2020 eine Militäroffensive gegen die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) begann. Diese war bis dahin in der Region Tigray im Norden Äthiopiens an der Macht.
Hintergrund des Konflikts in dem nordostafrikanischen Land waren jahrelange Spannungen zwischen der TPLF und der Zentralregierung. Die TPLF dominierte Äthiopien gut 25 Jahre lang, bis Regierungschef Abiy 2018 an die Macht kam und sie verdrängte. Viele Menschen in Tigray fühlen sich von der Zentralregierung nicht vertreten und fordern mehr Autonomie. Inzwischen sind weitere Akteure beteiligt, darunter Truppen und Milizen aus dem Nachbarland Eritrea. (sda/dpa)