Das äthiopische Militär hat laut der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) Luftangriffe auf ein Vertriebenenlager durchgeführt. Nach Angaben des Zentralkomitees der TPLF sollen bei den Bombardierungen mindestens 56 Menschen getötet worden sein.
TPLF-Sprecher Getachew Reda teilte am Samstag über Twitter mit, der Drohnenangriff habe sich auf das Vertriebenenlager in dem Ort Dedebit konzentriert. Angaben der Regierung in Addis Abeba zu dem Angriff gab es zunächst nicht.
Der militärische Konflikt in Äthiopien hatte vor gut einem Jahr begonnen als Ministerpräsident Abiy Ahmed anfing, die TPLF, die in Tigray an der Macht war, zu verdrängen. Die TPLF dominierte Äthiopien gut 25 Jahre lang, bis Abiy 2018 an die Macht kam. Viele Menschen in Tigray fühlen sich von der Zentralregierung nicht vertreten und fordern mehr Autonomie. Die Auseinandersetzungen haben zu einer schweren humanitären Krise im Norden des Landes geführt. (sda/dpa)