International
Afrika

Kenia hebt Abholzverbot auf, Greenpeace warnt vor katastrophalen Folgen

Kenia hebt Abholzverbot auf – Greenpeace warnt vor katastrophalen Folgen

03.07.2023, 09:0103.07.2023, 13:05

Den Bedenken von Umweltschützern zum Trotz: Kenias Präsident William Ruto hat die Aufhebung eines seit fast sechs Jahren geltenden Holzeinschlagverbots in dem Land angekündigt.

Der Schritt sei «längst überfällig» und ziele darauf ab, Arbeitsplätze zu schaffen und neue Wirtschaftsbereiche zu öffnen, die auf Holzprodukte angewiesen sind, sagte der Präsident am Sonntag in Molo, etwa 200 Kilometer nordwestlich von Nairobi.

FILE - Kenya's new president William Ruto arrives to be sworn in to office at a ceremony held at Kasarani stadium in Nairobi, Kenya Tuesday, Sept. 13, 2022. Five people have been killed in a Keny ...
William Ruto im September 2022, als er zum fünften Präsidenten der Republik Kenia gewählt wurde.Bild: keystone

Es sei «Wahnsinn», dass «Bäume in den Wäldern verrotten, während die Menschen nicht genügend Holz haben», fügte Ruto hinzu. Deshalb habe Kenia beschlossen, den Wald fürs Holzfällen freizugeben, erklärte er.

Greenpeace warnt vor katastrophalen Folgen

Ruto, der als einer der Vorreiter im Kampf gegen den Klimawandel auf dem afrikanischen Kontinent gilt, versicherte zugleich, dass die Regierung weiterhin an ihrem Ziel festhalte, in den kommenden zehn Jahren 15 Milliarden Bäume zu pflanzen.

Die Aufhebung des Verbots werde zu einer Wiederbelebung der Sägewerke sowie des Holzhandels führen, sagte Ruto. Die Vorgängerregierung hatte das Verbot 2018 verhängt, um illegalen Holzeinschlag zu verhindern und die Waldfläche in Kenia auf zehn Prozent zu erhöhen.

Laut Greenpeace Afrika könnten katastrophale Folgen für die Umwelt drohen: «Seit die kenianische Regierung vor sechs Jahren das Holzeinschlagsverbot verhängt hat, wurden bedeutende Fortschritte beim Schutz der Wälder und der Bekämpfung der Klimakrise erzielt», erklärte die Organisation. Die Aufhebung des Verbots werde «all unsere harte Arbeit zunichtemachen und die Schleusen für kommerziellen und illegalen Holzeinschlag öffnen, der nur auf Profit angelegt ist».

(dsc/sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Braunalgen verpesten Meere von der Karibik bis nach Afrika
1 / 11
Braunalgen verpesten Meere von der Karibik bis nach Afrika
Von wegen weisser Strand und tief blaues Meer: In Cancun, Mexiko, sind die Strände kilometerlang mit Braunalgen bedeckt.
quelle: ap/ap / israel leal
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Der aussichtslose Kampf gegen den Elfenbeinhandel
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
6
EU-Migrationsanalyse: Deutschland in Risikogruppe
Deutschland kann beantragen, dass es unter dem neuen EU-Solidaritätsmechanismus bis Ende 2026 keine zusätzlichen Migranten aus anderen Mitgliedstaaten aufnehmen muss. Das geht nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus einer Analyse von EU-Innenkommissar Magnus Brunner zum sogenannten Solidaritätspool hervor, der Staaten mit hohem Migrationsdruck im Zuge der EU-Asylreform entlasten soll. Deutschland kann sich demnach darauf berufen, dass es sich bereits um sehr viele Asylbewerber kümmert, für die eigentlich andere EU-Staaten zuständig wären.
Zur Story