International
Afrika

Augenzeugen: Im Sudan schiessen Milizen auf Flüchtende

Augenzeugen: Im Sudan schiessen Milizen auf Flüchtende

24.06.2023, 13:2124.06.2023, 13:21

Im Sudan schiessen nach Angaben von Augenzeugen Milizen auf Flüchtende. Das berichtete das UN-Menschenrechtsbüro in Genf am Samstag. Die Menschen aus der Region Westdarfur hätten von «bewaffneten arabischen Milizen» gesprochen, die von der militärischen Truppe Rapid Support Forces (RSF) unterstützt werden.

Die RSF wird vom ehemaligen Vize-Machthaber Mohammed Hamdan Daglo befehligt. Er liefert sich seit Mitte April einen Machtkampf mit dem De-facto-Staatschef Abdel Fattah al-Burhan und der regulären Armee. Rund 2.5 Millionen Menschen sind durch die Kämpfe bereits vertrieben worden, davon rund eine halbe Million ins Ausland.

FILE - Smoke rises over Khartoum, Sudan, Thursday, June 8, 2023, as fighting between the Sudanese army and paramilitary Rapid Support Forces continues. Clashes resumed between Sudan's military an ...
Rauch über Khartum: Auch in der Hauptstadt kommt es zu Kämpfen zwischen den Rapid Support Forces und Regierungstruppen.Bild: keystone

Die Milizen hätten es vor allem auf junge Männer aus dem Volk der Masalit abgesehen, berichteten die Augenzeugen. Das UN-Menschenrechtsbüro konnte mit 16 von ihnen sprechen. Sie berichteten von Dutzenden Leichen entlang der Strassen einer Region namens Schukri rund zehn Kilometer vor der Grenze zum Tschad. Fliehende seien entweder auf den Boden beordert und aus nächster Nähe erschossen worden oder das Feuer sei auf ganze Gruppen eröffnet worden. Ein 37-Jähriger berichtete, dass aus seiner Gruppe von 30 Fliehenden nur 17 überlebten. Eine 22-jährige Frau berichtete, ihre Gruppe habe einen schwer verwundeten junger Mann zurücklassen müssen, weil sie keine Möglichkeit hatten, ihn über die Grenze zu tragen.

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, rief die RSF-Führung auf, die Vorgänge klar zu verurteilen und dafür zu sorgen, dass fliehende Menschen nicht angegriffen werden. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Massenproteste im Sudan: Präsident al-Baschir verhaftet
1 / 14
Massenproteste im Sudan: Präsident al-Baschir verhaftet
Ein Bild steht für den Widerstand gegen Langzeit-Diktator Omar al-Baschir. Die 22-jährige Alaa Salah peitscht die Demonstranten an.
quelle: lana haroun/@lana_hago
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Sie ist das Gesicht von Sudans Revolution
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Moskau verkündet Eroberung von Pokrowsk – das Wichtigste in 7 Punkten
Russland behauptet, die Stadt Pokrowsk in der Ukraine eingenommen zu haben. Für den Kreml wäre das ein wichtiger Erfolg. Die Ukraine bestätigte die russische Meldung bisher nicht. Hier sind die wichtigsten Punkte.
Das russische Militär hat dem Kreml zufolge die seit etwa einem Jahr umkämpfte ukrainische Bergarbeiterstadt Pokrowsk im Donezker Gebiet vollständig eingenommen. Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sei die Eroberung von Pokrowsk gemeldet worden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Journalisten.
Zur Story