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Amnesty: Mehr als 100 Tote bei Massaker in Äthiopien

Ethnic Tigrayan survivor Abrahaley Minasbo, 22, from Mai-Kadra, Ethiopia, shows his wounds from machetes in a shelter in the Hamdeyat Transition Center in eastern Sudan, near the Sudan-Ethiopia border ...
Ein Mann zeigt seine Verletzungen vom Bürgerkrieg von Tigray im Vielvölkerstaat Äthiopien.Bild: keystone

Amnesty: Mehr als 100 Tote bei Massaker in Äthiopien – mutmassliche Täter getötet

24.12.2020, 11:1924.12.2020, 12:04
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Laut Amnesty International sind im Westen von Äthiopien mehr als 100 Menschen bei einem Massaker umgebracht worden. Am Mittwochmorgen hätten bewaffnete Menschen etliche Angehörige der Bevölkerungsgruppen der Amhara, Oromo und Shinasha in Dörfern in der Region Benishangul-Gumuz angegriffen, teilte die Menschenrechtsorganisation mit. Es seien Menschen erstochen und erschossen sowie Häuser in Brand gesteckt worden.

Amnesty sprach eigenen Angaben zufolge mit fünf Überlebenden des Angriffs per Telefon. Es gebe bislang Berichte über mindestens 100 Tote, die Zahl werde aber wahrscheinlich steigen. Die regionale Nachrichtenagentur der Amhara Region, die Amhara Mass Media Agency, berichtete, Augenzeugen hätten von mehreren Dutzenden Toten und abgebrannten Häusern erzählt.

Dieser brutale Angriff unterstreiche die «dringende Notwendigkeit, dass Äthiopiens Regierung handeln muss, um die Gewalt gegen ethnische Minderheiten zu stoppen», sagte Netsanet Belay von Amnesty International. Seit September hat es demnach mehrere Wellen der Gewalt gegen Mitglieder der Amhara, Shinasha, Oromo und Agew in dieser Region gegeben.

Mutmassliche Täter getötet

Rund 42 bewaffnete Männer, die hinter dem Angriff vom Mittwoch steckten, seien von der äthiopischen Armee «zerstört» worden, teilte die Regierung der Region Benishangul-Gumuz am Donnerstag mit. Zudem seien fünf hochrangige Beamte der Region festgenommen worden. Äthiopiens Regierungschef Abiy Ahmed teilte auf Facebook mit, eine Taskforce sei in die betroffene Region entsendet worden.

Im Vielvölkerstaat Äthiopien mit seinen rund 112 Millionen Einwohnern gibt es etliche Spannungen zwischen Bevölkerungsgruppen. Sie haben unter dem seit 2018 regierenden Ministerpräsident Abiy Ahmed zugenommen. Derzeit herrscht in der nördlichen Region Tigray ein Konflikt zwischen der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF), die dort an der Macht war, und der Zentralregierung in Addis Abeba. (cki/sda/dpa)

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