Die Auszeichnung bei einem internationalen Architekturwettbewerb für ein Haus in einem Armenviertel hat bei den Beteiligten in Brasilien grosse Freude ausgelöst. «Wir sind sehr glücklich mit dem Ergebnis», hiess es in einer Veröffentlichung auf dem Instagram-Account des Kollektivs «Coletivo Levante» aus der Stadt Belo Horizonte am Donnerstag (Ortszeit), nachdem das Projekt Casa do Pomar do Cafezal den Wettbewerb der renommierten Architektur-Website «ArchDaily» in der Kategorie Häuser des Jahres gewonnen hatte. «Hier ist die Peripherie das Zentrum.»
Der Künstler Kdu dos Anjos schrieb auf Instagram: «Ich schwöre, ich bin in Tränen aufgelöst, ich weiss nicht einmal, was ich sagen soll. Dieser Preis ist für alle Peripherien der Welt. Morgen gibt es eine Party in der Favela!» Sein 70 Quadratmeter grosses Haus zeichnet sich der Jury zufolge durch den Einsatz von in Armenvierteln in Brasilien typischen Materialen aus, bei deren Verwendung besondere Aufmerksamkeit auf Licht und Belüftung gelegt wurde. Dies habe zu einem Raum mit hoher Umweltqualität geführt.
So unterscheidet sich die Casa no Pomar do Cafezal aus der Ferne nicht von den anderen Häusern in einer der grössten Favelas des Bundesstaates Minas Gerais. Die Architekten von «Coletivo Levante» benutzten etwa die typischen unverputzten Ziegelsteine, ordneten diese aber horizontal an, um die Isolation zu verbessern.
Ziel der Gruppe von Architekten, Studenten und Ingenieuren ist es, mit ihren Projekten Hersteller und Sponsoren für die Architektur in Favelas zu gewinnen. «Wir hoffen, dass das Projekt Casa do Pomar do Cafezal viele andere Projekte in den Peripherien Brasiliens inspirieren wird», hiess es in ihrer Instagram-Veröffentlichung. (aeg/sda/dpa)
Wie anders als horizontal werden Backsteine sonst verwendet?