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Argentinien

Argentiniens Präsident erneuert Anspruch auf Falklandinseln

«Das ist unser Land»: Argentiniens Präsident erneuert Anspruch auf Falklandinseln

01.04.2022, 15:5801.04.2022, 16:20
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epa04690059 (FILE) A file photograph dated 21 March 2012 showing a general view of Stanley, Falkland Islands. Falkland Oil and Gas Limited, an oil and gas exploration company exploring areas around th ...
Umstritten: Die FalklandinselnBild: EPA/EFE FILE

Kurz vor dem 40. Jahrestag des Beginns des Falklandkriegs hat der argentinische Präsident Alberto Fernández den Anspruch des südamerikanischen Landes auf das britische Überseegebiet erneuert.

«Wenn eines klar ist, dann dass die Falklandinseln nicht britisch sind», sagte Fernández in einem am Freitag veröffentlichten Interview des spanischsprachigen Dienstes der BBC. «Argentinien steht die vollständige Souveränität über die Falklandinseln zu. Das ist unser Land.» Es war das erste Mal, dass ein argentinischer Staatschef mit einem britischen Medium über die Falklandinseln sprach.

Das Archipel im Südatlantik wird seit 1833 von Grossbritannien regiert. Am 2. April 1982 griffen die argentinischen Streitkräfte die Falklandinseln an. Im gut zweimonatigen Falklandkrieg kamen rund 900 Menschen ums Leben. Grossbritannien konnte die Inseln, die in Argentinien Malvinas heissen, schliesslich zurückerobern. 2013 sprachen sich die Bewohner in einem Referendum mit grosser Mehrheit für den Verbleib bei Grossbritannien aus. Seit der Entdeckung neuer Öl- und Gasvorkommen vor den Falklandinseln ist der Konflikt neu aufgeflammt.

«Unser Anspruch hat nichts mit wirtschaftlichen Fragen zu tun», sagte Fernández im BBC-Interview. «Unser Anspruch gründet sich auf die Erinnerung an unsere Toten, die uns nicht in Frieden leben lässt.» Der Präsident rief die britische Regierung erneut zu Gesprächen über die Inseln auf, wie es von den Vereinten Nationen mehrfach angeregt wurde. Eine geteilte Souveränität für sie lehnte er allerdings ab. «Das wäre, als würde jemand mein Haus besetzen, und ich müsste mit ihm dann über geteilte Rechte über das Haus verhandeln», sagte er. «Wer etwas besetzt, hat keine Rechte. Das ist, was auf den Malvinas passiert.» (aeg/sda/dpa)

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40 Kommentare
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MarGo
01.04.2022 16:10registriert Juni 2015
"2013 sprachen sich die Bewohner in einem Referendum mit grosser Mehrheit für den Verbleib bei Grossbritannien aus."

Danke, das sagt doch alles!
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Bert Stein
01.04.2022 18:16registriert November 2020
Hmm… ist Argentinien mal wieder pleite, dass sie aussenpolitisches Selbstvertrauen tanken müssen?
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stormcloud
01.04.2022 18:35registriert Juni 2021
Argentinien hat genug Probleme. Da muss jetzt nicht ein Präsident davon ablenken und den Nationalismus befeuern...
Es sterben schon Leute genug auf dieser Welt, da brauchen wir keine neuen Konflikte!
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