Jahrelang vermisst: Ex-Freund verbarg Tote auf Armeegelände
Fast acht Jahre nach dem Verschwinden einer jungen Frau in Wien hat ihr Ex-Freund gestanden, sie getötet und auf einem Truppenübungsplatz versteckt zu haben.
Der 32-Jährige stehe nun unter Mordverdacht, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Wien mit. Wie Kriminalbeamte berichteten, hatten eine Sprachnachricht des Verdächtigen sowie zunehmender Druck der Ermittler den Durchbruch in dem Fall gebracht, der die Öffentlichkeit in Österreich seit Jahren beschäftigt.
Im Januar 2018 war die 21-jährige Frau als vermisst gemeldet worden, nachdem sie nicht zur Arbeit erschienen war. Nach Polizeiangaben fiel der Verdacht bald auf ihren damals 24-jährigen Partner, von dem sich die junge Frau nach seinen Angaben getrennt hatte, bevor sie verschwunden war.
Doch trotz der genauen Untersuchung ihrer Wohnung seien damals keine Hinweise auf ein Gewaltverbrechen gefunden worden, erklärten die Kriminalermittler in einer Pressekonferenz. Auch öffentliche Aufrufe sowie Suchaktionen mit hunderten Beamten, Leichenspürhunden und einem Bagger blieben erfolglos.
Verdächtiger chattete zum Thema Leichen-Entsorgung
Den Wendepunkt brachte eine Sprachnachricht aus einem Online-Chat in diesem Jahr, die der Polizei übermittelt wurde. «Er hat im Chat erzählt, wie man am besten eine Leiche entsorgen kann – unter Vermeidung von Spuren, und dass sie niemand findet», sagte Ermittler Wolfgang Lehner.
Nach neuerlichen Verhören und nach einem aktuellen gewalttätigen Zwischenfall mit einer anderen Frau habe der Mann schliesslich am vergangenen Wochenende gestanden, so die Ermittler. Er habe ausgesagt, dass er 2018 die 21-Jährige erwürgt habe, als sie sich von ihm trennen wollte. Die Leiche habe er auf dem Übungsgelände des österreichischen Bundesheeres nordwestlich von Wien unter Blättern und Ästen versteckt. Die Überreste der Toten wurden mittlerweile sichergestellt. (sda/dpa)
