18.03.2015, 13:4918.03.2015, 19:20
Attentat in Tunis
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Attentat in Tunis
Spezialeinheiten der tunesischen Polizei ausserhalb des Parlamentsgebäudes: Sowohl Parlament als auch das Bardo Musem, das sich in unmittelbarer Nähe befindet, wurden von der Polizei umstellt.
quelle: x02856 / zoubeir souissi
Bei einem Terroranschlag auf das Nationalmuseum in Tunis sind mindestens 21 Menschen ums Leben gekommen. Täter in Uniformen hätten 19 Menschen getötet, darunter 17 Touristen, sagte der tunesische Ministerpräsident Habib Essid am Mittwoch. Unter ihnen seien Deutsche, Polen, Italiener und Spanier. Auch zwei Attentäter starben. Laut Essid wurden 24 Menschen verletzt, darunter 22 Touristen.
Wie der Bund auf Anfrage von watson bestätigt, sind nach aktuellem Informationsstand keine Schweizer unter den Opfern.
Mindestens zwei mit Kalaschnikows bewaffnete Angreifer waren nach Angaben des Innenministeriums am helllichten Tag in das Museum eingedrungen und hatten das Feuer eröffnet. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich demnach rund hundert Touristen in dem Gebäude des Archäologie-Museums Bardo.
Ein Grossteil von ihnen wurde in Sicherheit gebracht, bevor ein Polizei-Sonderkommando den Angriff beendete. Dabei wurden laut Staatsfernsehen zwei Terroristen und ein Polizist getötet.
Fahndung läuft
Die Angreifer hätten den Tourismus und die Wirtschaft des Landes treffen wollen, sagte Essid. Die Terrorattacke sei ein Ergebnis der Erfolge, die die Sicherheitskräfte gegen den Terrorismus im Land erzielt hätten.
Die tunesischen Behörden fahnden nach zwei bis drei möglichen Komplizen der beiden getöteten Attentäter. Es bestehe die «Möglichkeit», dass den beiden Angreifern geholfen worden sei.
Das sagte Regierungschef Habib Essid am Mittwoch in einer Rede, die vom tunesischen Fernsehen übertragen wurde. Daher gebe es derzeit «ausgedehnte Sucheinsätze, um die zwei oder drei Terroristen zu identifizieren».
EU beschuldigt IS
Die EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini machte die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) für die Tat verantwortlich. Der IS hat weite Teile Syriens und des Iraks unter seine Kontrolle gebracht und dort ein Kalifat ausgerufen.
Nach Erkenntnissen der tunesischen Behörden haben sich 3000 Bürger des nordafrikanischen Staates den sunnitischen Fanatikern angeschlossen. Es gab bereits Befürchtungen, dass einige zurückkehren und Anschläge verüben können. (sda/reu)
Hier der Liveticker zum Nachlesen:
AFP meldet, dass sich unter den Opfern der blutigen Geiselnahme mindestens ein Deutscher befindet.
Die tunesische Regierung gibt Entwarnung: Sie berichtet, dass die Polizei alle Geiseln aus einem Museum unweit des Parlaments in der Hauptstadt Tunis befreit habe.
Tunesische Sicherheitskräfte haben laut dem Staatsfernsehen die Geiselnahme im Nationalmuseum in Tunis beendet. Dabei seien zwei Terroristen und ein Polizist getötet worden, meldete der Sender. Vor der Geiselnahme waren bei einer Schiesserei auf dem Vorplatz des Museums ein Tunesier und sieben ausländische Touristen getötet worden. (sda/dpa)
Verschiedene Medien berichteten, dass es sich bei den Attentäter um Islamisten handelt. Gesicherte Informationen existieren dazu aber nicht. Auf Twitter feierten Anhänger des «Islamischen Staats» (IS) die Tat. Erst am Dienstag wurde im Internet eine Tonaufnahme veröffentlicht, in der zu Anschlägen in Tunis aufgerufen wurde. Die Aufnahme soll von Al-Qaida in Nordafrika stammen.
Spiegel berichtet unter Berufung auf die Zeitung la Repubblica, dass sich unter den Geiseln italienische Staatsbürger befänden.
Financial Times-Korrespondent Borzou Daraghi meldet, dass sich unter den Getöteten zwei Briten, ein Franzose, ein Italiener, ein Spanier und zwei Personen unbekannter Herkunft befänden.
Eine grössere Gruppe von Italienern, die sich in der Gegend befunden hatte, wurde aus dem Gefahrenbereich evakuiert. Ob es sich dabei um die aus dem Museum geschleusten Personen handelte, ist unklar.
«Auf das Bardo-Museum ist ein Terroranschlag verübt worden», sagte Ministeriumssprecher Mohammed Ali Aroui dem Radiosender Mosaique FM. Möglicherweise habe es mehr als zwei Angreifer gegeben. Dem Sprecher zufolge befanden sich zum Zeitpunkt des Anschlags rund hundert Touristen in dem Museum. Die Mehrheit von ihnen sei in Sicherheit gebracht worden.

Das EDA meldet auf Anfrage, dass die Schweizer Botschaft in Tunis mit den Behörden in Kontakt stehe, um abzuklären, ob Schweizer von dem Anschlag betroffen sind.
20 bis 30 Personen sollen sich laut Reuters in der Gewalt der Attentäter befinden. 160 Personen seien zuvor durch eine Hintertür des Museums Bardon, in dem sich die Attentäter verschanzt haben, evakuiert worden, berichtet die Nachrichtenagentur.
Russia Today berichtet, dass unter den getöteten Journalisten Spanier, Franzosen und Italiener seien. Andere Quellen sprechen von vier getöteten polnischen Touristen.

Verschiedene Medien berichten überstimmend, dass die beiden Angreifer mit AK-47-Sturmgewehren und Granaten bewaffnet waren und sich heftige Schusswechsel mit Sicherheitskräften geliefert haben.
Mindestens zwei Täter hatten auf dem Vorplatz zwischen Parlament und Museum das Feuer auf Sicherheitskräfte und Touristen eröffnet. Gegenwärtig ist das Parlament von Polizeikräften abgeriegelt. Laut tunesischem Innenministerium wurde das benachbarte Museum umstellt. (sda)

Die beiden Attentäter haben sich laut Medienangaben im Museum Bardo verschanz. Noch ist nicht bekannt, wie viele Personen sich in der Gewalt der Angreifer befinden. Das tunesische Innenministerium spricht von «mehreren» Personen. Andere Quellen sagen, dass sich zum Zeitpunkt der Attacke mehr als 200 Menschen im Museum Bardo befunden hätten.
Die beiden islamistischen Attentäter, die acht Menschen getötet und Dutzende weitere in ihrer Gewalt haben sollen, waren laut Radio Mosaique als Soldaten verkleidet.
Standort des Bardo Museums in Tunisgoogle maps
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