Eine Stadt in Pakistan bekämpft eine Invasion angeblich katzengrosser Ratten, die auch Kinder beissen. Die Nagetiere sollen bei der grossen Überschwemmung von 2010 in die Stadt Peshawar im Nordwesten des Landes gespült worden sein.
Woher sie kamen, wie gross sie wirklich sind und ob die Population tatsächlich «Hunderttausende» erreicht hat, wie verängstigte Bewohner sagen, ist schwer nachprüfbar. Opfer sagen, die Ratten seien überall und kaum einzuschüchtern. Nach einem Bericht der Zeitung «Dawn» sollen die Tiere seit Beginn der Invasion schon fünf Kleinkinder getötet haben.
Bisse, so viel ist sicher, gibt es zuhauf. In den vergangenen viereinhalb Wochen hätten die Ärzte am grössten Spital der Stadt, der Lady Reading-Klinik, 445 Patienten mit Rattenbissen behandeln müssen, sagte Sprecher Jameel Shah am Donnerstag. 206 der Opfer seien Kinder gewesen. So etwas habe es noch nie gegeben.
Am Sonntag hatten Anwohner einiger Viertel in einer Demonstration die Regierung aufgefordert, endlich etwas zu tun. «Go, choohas, go», riefen sie, «Geht weg, Ratten, Geht weg!».
Ein Beamter des Gesundheitsamtes sagte, Teams legten Rattengift aus. Ein Belohnungssystem für von Bürgern getötete Ratten habe aber gestoppt werden müssen. Es hatte jedem, der mit einem abgeschnittenen Rattenschwanz kam, umgerechnet 20 Cent versprochen. Es war aber der starke Verdacht aufgekommen, dass nicht nur Rattenschwänze aus der Stadt abgeliefert wurden, sondern auch vom Land. (sda/dpa)