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Mehr als 50 Tote bei Kampf um Wasserressourcen in Zentralasien

Mehr als 50 Tote bei Kampf um Wasserressourcen in Zentralasien

06.05.2021, 17:5206.05.2021, 17:56
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epa09178370 A Kyrgyz soldier patrols at the Golovnoy water intake on the Kyrgyz-Tajik border in the village of Kok-Tash, 1,200 km from Bishkek, Kyrgyzstan, 05 May 2021. Fighting broke out at the Tajik ...
Ein Soldat Kirgistans patroulliert an der Grenze zu Tadschikistan.Bild: keystone

Der jüngste Grenzstreit zwischen Kirgistan und Tadschikistan in Zentralasien hat laut offiziellen Angaben insgesamt 55 Menschen das Leben gekostet. Die tadschikische Seite berichtete am Donnerstag von 19 Toten und 89 Verletzten. Kirgistan hatte die Zahl der während des mehrtägigen Konflikts Getöteten mit 36 angegeben und von 189 Verletzten gesprochen. Die Regierungen beider Länder an der Grenze zu China gaben sich gegenseitig die Schuld dafür, dass der seit Jahrzehnten schwelende Konflikt um Wasserressourcen in der vergangenen Woche erneut aufflammte.

Seit einem neuen Anlauf für einen Waffenstillstand und einen Truppenrückzug am Wochenende hat sich die Lage in der Region wieder stabilisiert. Eskaliert war der Konflikt, als tadschikische Beamte eine Videokamera in der Nähe einer Wasserverteilerstation installieren wollten. Kirgisische Bürger wehrten sich dagegen. Sie warfen Medienberichten zufolge zunächst mit Steinen. Dann verstärkten beide Seiten ihre Grenztruppen, die dann aufeinander schossen.

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hatten die zentralasiatischen Republiken 1991 ihre Eigenständigkeit erlangt. Um fast die Hälfte der beinahe 1000 Kilometer langen Grenze gibt es aber seit Jahrzehnten Streit und auch immer wieder gewaltsame Auseinandersetzungen. (sda/dpa)

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12 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Laracroft/
06.05.2021 19:26registriert Mai 2017
Das wird irgendwann - in nicht so ferner Zukunft - auch in Europa so sein.
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buffettino
06.05.2021 18:09registriert Oktober 2019
Es gibt in dieser Region ein Haufen upstream-downstream Konflikte um Wasser. Tadschikistan ist eher im upstream Lager, Kirgistan irgendwie dazwischen und Usbekistan und Kasachstan klar im downstream Lager. Durch immer mehr schmelzende Gletscher gibt es mehr Wasser für entweder Hydropower oder Bewässerung, was aber zeitlich7saisonal und mengenmässig kaum zu vereinbaren ist. Die Wassermengen sind aber auch vorübergehend, denn irgendwann ist fast alles abgeschmolzen. Das ist ein ganz heisses Eisen.
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leu84
06.05.2021 22:20registriert Januar 2014
Der Kampf um das knappe Gut Trinkwasser?
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