Dutertes Krieg gegen die Drogen kostete bisher 8700 Menschenleben
Im seit 2016 von der Regierung in Manila ausgerufenen Krieg gegen die Drogendealer sind nach UN-Angaben auf den Philippinen bisher fast 8700 Menschen getötet worden.
Es herrsche nahezu komplette Straffreiheit für die Tötung von Drogenverdächtigen durch die Polizei, kritisierte die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, am Dienstag in Genf. Der Staat sei offenkundig nicht gewillt, die Straftäter zur Rechenschaft zu ziehen.
Die Regierung in Manila hat nach eigenen Angaben unterdessen mehr als 5000 Todesfälle in diesem Zusammenhang einer Überprüfung unterzogen. Ein entsprechender Bericht solle Ende November vorliegen, sagte ein per Video zugeschalteter Vertreter des philippinischen Justizministeriums. Die von der Polizei unabhängige Bewertung werde auch Aussagen betroffener Familien einbeziehen. «Sie wird das Netz bestehender Mechanismen straffen, um Fälle von Straflosigkeit zu verhindern.» (sda/dpa)
Das UN-Menschenrechtsbüro habe auch dokumentiert, dass von 2015 bis 2019 mindestens 248 Menschenrechtler, Juristen, Journalisten und Gewerkschafter im Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet worden seien, hiess es weiter. Für diese Morde habe es nahezu Straffreiheit gegeben - mit nur einer Verurteilung für die Tötung eines Drogenverdächtigen bei einem Polizeieinsatz Mitte 2016. (sda/dpa)