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Kaiserpinguin strandet in Australien – 3400 km von Heimat entfernt

Kaiserpinguin «Gus» strandet in Australien – 3400 Kilometer von seiner Heimat entfernt

11.11.2024, 10:3511.11.2024, 10:35
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3400 Kilometer von seiner Heimat entfernt ist im Südwesten Australiens ein Kaiserpinguin gestrandet. Experten zufolge handelt es sich um eine Weltneuheit: Nie zuvor ist ein Exemplar dieser Spezies so weit nördlich gesichtet worden.

Pinguin Gus Australien
Pinguin «Gus» am Strand in Westaustralien.Bild: dbca

Kaiserpinguine leben tief in der Region des Südpolarmeers. Der Vogel wirkte Augenzeugen zufolge ziemlich verloren. «Er versuchte, auf seinem Bauch zu rutschen und dachte wohl, es handle sich um Schnee», zitierte der Sender ABC einen Anwohner, der gerade am Strand war. «Dabei landete er mit dem Gesicht im Sand, stand auf und schüttelte den ganzen Sand ab.»

Der Mann war mit seiner Familie am Ocean Beach, nahe des Ortes Denmark, rund 400 Kilometer südlich von Perth, als der seltene Gast aus der Antarktis aus dem Wasser stieg. «Es war riesig, viel grösser als andere Seevögel, und wir dachten, was ist das für ein Ding, das da aus dem Wasser kommt?»

Folgte «Gus» einer Strömung?

Dann sei «Gus», wie der Pinguin mittlerweile in Anlehnung an Kaiser Augustus genannt wird, direkt auf seine Familie zu gewatschelt. «Er war etwa einen Meter gross und überhaupt nicht scheu.» Kaiserpinguine sind die grösste Art aus der Familie der flugunfähigen Seevögel.

Forschern zufolge folgte der Pinguin vermutlich einer Strömung aus der Antarktis nach Norden – geradewegs nach Australien. Die Tiere neigten dazu, bei der Nahrungssuche bestimmten Strömungen zu folgen, in denen das Angebot besonders gross sei. Möglicherweise hätten diese Strömungen derzeit einfach weiter nördliche Ausläufer als sonst üblich.

Das für Biodiversität und Artenschutz zuständige Ministerium teilte mittlerweile mit, das anfangs ziemlich unterernährt wirkende Tier werde von einer Vogelpflegerin betreut und erhole sich gut. Gus wiege etwa 23 Kilogramm. Ausgewachsene Männchen können bis zu 1,40 Meter gross werden und 40 Kilogramm wiegen. (sda/dpa)

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6 Kommentare
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    «Die Leute würden selbst eine Cola-Flasche wählen, wenn sie gegen Erdogan anträte»
    Grösser als heute war die Unzufriedenheit mit dem Präsidenten noch nie, doch wie lange er sich noch halten könne, sei völlig offen, sagt Can Dündar, der seit bald zehn Jahren im deutschen Exil lebt. Allein durch Wahlen könne man den Autokraten wohl nicht mehr loswerden.

    Herr Dündar, in der Türkei gehen dieser Tage Hunderttausende auf die Strasse, das Ende des Regimes scheint möglich zu sein. Wie ist es, das Geschehen aus der Ferne beobachten zu müssen?
    Can Dündar:
    Es ist schmerzhaft, denn man ist mit dem Herzen dabei. Mal bin ich gespannt, dann wieder habe ich Angst. Der Ausgang ist völlig offen: Wenn das Regime zurückschlägt, könnte es noch schlimmer werden, aber die Proteste könnten dem Land auch mehr Demokratie bringen.

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