Das Umweltministerium erklärte sich zum Geschädigten der manipulierten Abgaswerte von Volkswagen-Modellen, die in den vergangenen Wochen in verschiedenen Ländern enthüllt wurden.
Die Staatsanwaltschaft sei bereits zuvor von einem privaten Kläger eingeschaltet worden, hiess es in einem Bericht der Nachrichtenagentur Belga. Ob der Landesteil Wallonien sich dem Verfahren anschliessen wolle, werde am 19. November mitgeteilt.
Untersuchungen gegen Volkswagen laufen auch in Spanien, Frankreich und Italien. Im September musste der Konzern zugeben, dass bei rund elf Millionen Dieselfahrzeugen Software eingesetzt wurde, die den Ausstoss von Stickoxiden im Testbetrieb als zu niedrig auswies.
Derweil hat Volkswagen die Produktion von Passats mit Diesel-Antrieb im US-Werk in Chattanooga im US-Bundesstaat Tennessee laut einem Medienbericht gestoppt. Dies berichtet das amerikanische Fachblatt «Automobile News» am Dienstag. Das Fachblatt beruft sich in seiner Online-Ausgabe auf einen Werkssprecher.
Während die Benziner des Modelljahres 2016 Ende des Monats oder Anfang Dezember bei US-Vertragshändlern ankommen sollten, sei die Fertigung der Diesel-Fahrzeuge bei der Mittelklasse-Limousine ausgesetzt worden. VW war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
Die Produktion sei trotz des am 18. September durch die US-Umweltbehörde EPA ins Rollen gebrachten Abgas-Skandals zunächst fortgesetzt worden, heisst es in dem Bericht.
Der deutsche Autohersteller hat zugegeben, in den USA im grossen Stil Emissionstests von Diesel-Autos durch den Einbau einer speziellen Software manipuliert zu haben. Der Verkauf betroffener Wagen der Modelljahre 2015 und 2016 war danach gestoppt worden. (dwi/sda)