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Belgien

Belgiens Premier kritisiert Absage für israelischen Dirigenten Shani

epa12323925 Belgian Prime Minister Bart De Wever speaks during a press conference with German Chancellor Friedrich Merz (not pictured) at the Federal Chancellery in Berlin, 26 August 2025. EPA/ANDREAS ...
Belgiens Premierminister Bart De Wever kritisiert den Entscheid des Festivals scharf.Bild: keystone

«Antisemitisch»: Belgiens Premier kritisiert Absage für israelischen Dirigenten

12.09.2025, 14:1612.09.2025, 14:16

Belgiens Premierminister Bart De Wever kritisiert die Entscheidung eines Festivals in Gent, den Münchner Philharmonikern und ihrem israelischen Dirigenten Lahav Shani abzusagen.

Die Entscheidung sei zu Recht als antisemitisch bezeichnet worden und habe dem Ansehen Belgiens schweren Schaden zugefügt, schrieb der Regierungschef auf X.

«Jemandem allein aufgrund seiner Herkunft ein Berufsverbot aufzuerlegen, ist sowohl leichtsinnig als auch unverantwortlich.»
Bart De Wever
epa12355398 Israeli conductor Lahav Shani (L) performs with the Rotterdam Philharmonic Orchestra the Symphony No. 3 in E flat major, Op. 55, Eroica, of Ludwig van Beethoven, on stage at the Romanian A ...
Lahav Shani dirigiert das Rotterdam Philharmonic Orchestra.Bild: keystone

Das Flanders Festival Gent hatte die kurzfristige Absage des für den 18. September geplanten Konzertes damit begründet, dass der in Tel Aviv geborene Shani auch Musikdirektor des Israel Philharmonic Orchestra ist.

«Im Lichte seiner Rolle als Chefdirigent des Israel Philharmonic Orchestras sind wir nicht in der Lage, für die nötige Klarheit über seine Haltung dem genozidalen Regime in Tel Aviv gegenüber zu sorgen», heisst es in einer Erklärung auf der Homepage des Festivals.

Die rechtsreligiöse Regierung um Benjamin Netanjahu wird zwar auch im eigenen Land teilweise scharf kritisiert. Sie ist aber vor drei Jahren demokratisch gewählt worden. Ausserdem sitzt die israelische Regierung nicht in der Küstenstadt und Wirtschaftsmetropole Tel Aviv, sondern in Jerusalem. (rbu/sda/dpa)

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19 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Saima
12.09.2025 19:41registriert November 2022
Dieser Dirigent lebt in Berlin. dirigiert auch das Palästinensisch / Israelische Orchester, dass sich für Frieden und Verständigung einsetzt. Man stelle sich vor, ein iranisch oder irakischer Dirigent würde aufgrund seiner Regierung ausgeladen.... die gleichen Leute würden aufschreien und das diskriminierend finden....
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Stendelwurz
12.09.2025 18:36registriert September 2022
Und die amerikanischen Künstler? Müssten die sich dann nicht auch von ihrer Regierung distanzieren um bei uns aufzutreten? Finden wir ja auch nicht gut, was da in den USA abgeht! 😅
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Jaguar79
12.09.2025 15:30registriert März 2025
Gebe Wever recht. Jemandem allein aufgrund seiner Herkunft ein Berufsverbot aufzuerlegen, ist sowohl leichtsinnig als auch unverantwortlich. Dasselbe vorgehen hätte man auch bei Anna Netrebko anwenden sollen, oder ist dies etwas anderes?
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