Nach der Messerattacke in einem Ikea-Möbelhaus in Schweden mit zwei Toten sind die Hintergründe der Tat unklar. Wieso eine 55-jährige Schwedin und ihr 28 Jahre alter Sohn erstochen wurden, als sie sich zwischen Tellern und Besteck in der Ikea-Abteilung für Küchenzubehör in Västerås aufhielten, ist den Ermittlern ein Rätsel.
«Momentan deutet nichts darauf hin, dass es eine Verbindung zwischen den Verdächtigen und den Opfern gab», sagte Staatsanwältin Eva Morén. Ein 23-jähriger Mann, den die Polizei gleich nach der Tat am Montag gefasst hatte, bestreitet den Mordvorwurf.
Ein weiterer Verdächtiger konnte sich nicht äussern: Der 35-Jährige lag am Dienstag noch schwerverletzt und nicht vernehmungsfähig im Spital. Wie er sich die Verletzungen zugezogen haben könnte, sagte die Polizei bei einer Medienkonferenz nicht.
Das Messer, das die Ermittler als Tatwaffe identifiziert haben, soll laut einem Bericht der Lokalzeitung «VLT» aus der Küchenabteilung des Möbelhauses stammen. Weder eine Ikea-Sprecherin noch Staatsanwältin Morén wollten das am Dienstag bestätigen.
Die Ikea-Filiale in Västeras wurde geräumt und von der Polizei abgeriegelt; sie soll bis auf Weiteres geschlossen bleiben. Die Ermittler wollten zunächst weitere Zeugen befragen und Aufnahmen aus Überwachungskameras auswerten.
Die beiden Verdächtigen hatten sich in Schweden Asyl beantragt und wohnten in demselben Flüchtlingslager, wie eine Sprecherin der Migrationsbehörde sagte. Über ihren Aufenthaltsstatus machte sie keine Angaben. Die Polizei sieht keinen politischen Hintergrund der Tat.
Västeras ist mit rund 110'000 Einwohnern die fünftgrösste Stadt Schwedens und liegt etwa hundert Kilometer von der Hauptstadt Stockholm entfernt. In der Umgebung der Ikea-Filiale wurden die Sicherheitsmassnahmen verstärkt. Der Möbelhersteller sah aber keinen Grund für besondere Sicherheitsmassnahmen in anderen Ikea-Häusern.
Die Polizei verstärkte auch die Sicherheitsmassnahmen für Asylbewerberheime in ganz Schweden. Darunter war auch das Gebäude in Arboga rund 50 Kilometer von Västeras entfernt, in dem die beiden Verdächtigen untergebracht waren. (wst/sda/dpa/afp)