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Abholzung im brasilianischen Regenwald geht weiter zurück

Abholzung im brasilianischen Regenwald geht weiter zurück

31.10.2025, 09:3631.10.2025, 09:36

Im brasilianischen Amazonas-Regenwald ist die Abholzung nach Angaben der Regierung das vierte Jahr in Folge zurückgegangen. Zwischen August 2024 und Juli 2025 sei eine Fläche von 5796 Quadratkilometern zerstört worden, teilte das Nationale Institut für Weltraumforschung (Inpe) am Donnerstag (Ortszeit) mit.

FILE - An area of forest on fire near a logging area in the Transamazonica highway region, in the municipality of Humaita, Amazonas state, Brazil, Sept. 17, 2022. In a victory speech Sunday, Oct. 30,  ...
Seit August 2024 sei die Abholzung des Regenwalds in Brasilien zurück gegangen.Bild: keystone

Dies sei elf Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum und die niedrigste Zahl seit 2014.

Der Amazonas-Regenwald erstreckt sich über neun Länder, grösstenteils liegt er in Brasilien. Er ist einer der wenigen verbliebenen grossen Urwälder der Welt und beherbergt mehr Pflanzen- und Tierarten als jeder andere Ort der Erde. Zudem ist er mit seinen Milliarden von Bäumen ein für das Weltklima besonders wichtiger CO2-Speicher.

«Wenn wir ein gutes Ergebnis erzielen, müssen wir uns der nächsten Herausforderung stellen. Wir können uns nicht darauf ausruhen. Unser Ziel ist es, die Abholzung bis 2030 auf Null zu reduzieren», sagte die brasilianische Umweltministerin Marina Silva vor Journalisten.

Uno-Klimakonferenz steht bevor

Präsident Luiz Inácio Lula da Silva will Brasilien zu einem der führenden Länder im Kampf gegen die globale Erwärmung machen. Der Schutz der Wälder soll bei der UN-Klimakonferenz COP30 ein zentrales Thema sein. Sie findet vom 10. bis zum 21. November in Bélem mitten im Amazonas statt.

epa12485170 President of Brazil Luiz Inácio Lula da Silva speaks during a press conference at the Association of Southeast Asian Nations (ASEAN) Summit at the Kuala Lumpur Convention Centre (KLCC) in  ...
Der Präsident von Brasilien. Bild: keystone

Brasilien ist der sechstgrösste Emittent von klimaschädlichen Treibhausgasen der Welt. Anders als bei den meisten Nationen sind jedoch nicht die fossilen Brennstoffe für die hohen CO2-Emissionen verantwortlich, sondern die Abholzung der Wälder. Experten zufolge ist die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes und des Cerrado-Savannengebiets im Zentrum des Landes vor allem auf die Landwirtschaft zurückzuführen – dem zweitgrössten Verursacher von Treibhausgasemissionen in Brasilien.

Sowohl der Amazonas als auch der Cerrado haben in den vergangenen Jahren unter einer schweren Dürre gelitten, die auf den Klimawandel zurückgeführt wird. Diese Dürre führte dazu, dass Feuer zum Roden von Weideland ausser Kontrolle gerieten. Durch Brände wurden 2024 fast 18 Millionen Hektar des brasilianischen Amazonas-Regenwaldes zerstört.

«Hätte es nicht die extrem harten Wetterbedingungen gegeben mit Bränden weit über der historischen Norm, hätten wir in diesem Jahr wahrscheinlich die niedrigste Abholzungsrate der Geschichte gehabt», sagte João Paulo Capobianco vom Umweltministerium.

FILE - The Trans-Amazon Highway crosses a deforested area near Humaita Amazonas state, Brazil, July 10, 2023. (AP Photo/Andre Penner, File)
Brazil Amazon Deforestation
Seit August 2024 sei lediglich eine Fläche von 5796 Quadratkilometern zerstört worden.Bild: keystone

Unter Lulas ultrarechtem Amtsvorgänger Jair Bolsonaro hatte die Abholzung des Amazonas stark zugenommen. Lula setzt auf den Wiederaufbau von Umweltbehörden. Gleichzeitig steht er jedoch in der Kritik, weil er die Ölförderung ausbauen will. Der brasilianische Ölkonzern Petrobras erhielt in diesem Monat die Erlaubnis, neue Ölfelder nahe des Amazonasbeckens zu erschliessen. Lula argumentiert, die Einnahmen aus der Ölförderung würden zur Finanzierung der Klimawende in Brasilien beitragen. (sda/afp)

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