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Schiffskollision: Neuer Ärger zwischen China und Philippinen

Schiffskollision: Neuer Ärger zwischen China und Philippinen

19.08.2024, 07:5619.08.2024, 07:58
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Im Streit zwischen China und den Philippinen um Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer ist es erneut zu einem Zwischenfall auf hoher See gekommen. Beide Seiten teilten mit, dass Schiffe kollidiert seien und schoben einander die Schuld dafür zu. Eine Taskforce der Regierung in Manila, die sich um Fragen rund um westphilippinische Meeresgebiete kümmert, warf China in einer Mitteilung «illegale und aggressive Manöver» vor. Demnach seien zwei Versorgungsschiffe der philippinischen Küstenwache am frühen Montagmorgen kurz hintereinander mit zwei chinesischen Schiffen kollidiert.

Im ersten Fall sei ein etwa fünf Zoll grosses Loch (etwa 13 Zentimeter) in eines der philippinischen Schiffe gerissen worden. Kurz darauf habe ein Schiff der chinesischen Küstenwache ein zweites philippinisches Schiff gerammt, wodurch es ebenfalls zu geringfügigen Schäden gekommen sei. Beide Vorfälle ereigneten sich demnach südöstlich des Sabina Shoal, einer Untiefe, die zu den sowohl von China als auch von den Philippinen beanspruchten Spratly-Inseln gehört.

epa11554761 A handout photo made available by the Philippine Coast Guard shows the damaged ship BRP Bagacay following a collision with a Chinese coast guard vessel near Sabina Shoal in disputed waters ...
Ein Bild der Schäden am philippinischen Schiff.Bild: keystone

China sieht Schuld bei den Philippinen

Laut Darstellung der chinesischen Küstenwache habe ein Schiff der philippinischen Küstenwache eine Kollision mit einem chinesischen Schiff verursacht. Trotz wiederholter Warnungen sei das philippinische Schiff «gefährlich» auf das chinesische Schiff zugefahren. Von einem weiteren Zusammenstoss war nicht die Rede.

Im Streit um die Region hatten die Philippinen und China erst vor wenigen Wochen eine Vereinbarung getroffen, um weitere Konfrontationen zu vermeiden. Dabei ging es um die angespannte Lage rund um die Second-Thomas-Untiefe, wo philippinische Truppen seit 1999 auf einem gestrandeten Schiff namens «BRP Sierra Madre» stationiert sind. Bei Versorgungsmissionen für das Schiff war es in den letzten Monaten immer wieder zu Konfrontationen gekommen.

This photo provided by the Philippine Coast Guard, shows damage on the Philippines coast guard vessel BRP Cape Engano (MRRV-4411) after a collision with a Chinese coast guard ship Monday, Aug. 19, 202 ...
So sahen die Schäden von aussen aus.Bild: keystone

Ansprüche Chinas

China reklamiert praktisch das gesamte Südchinesische Meer für sich. Dort beanspruchen aber auch die Philippinen, Vietnam, Malaysia, Taiwan und Brunei Gebiete. Das rohstoffreiche Gebiet gilt auch als wichtige globale Handelsroute. Die USA und Chinas Nachbarn werfen Peking eine zunehmende Militarisierung der Region vor. (sda/dpa)

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38 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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stronghelga
19.08.2024 09:22registriert März 2021
Was im Artikel untergeht ist die Tatsache, dasss die umstrittenen Inseln außer Panatag (Scarborough-Riff) laut Entscheid des Ständigen Schiedshof in Den Haag vom 12. Juli 2016 ausschließlich zur philippinischen Wirtschaftszone gehören. China ist gefährlich. Gefährlich insbesondere für jede kleine Nation in dieser Region. Anderslautende Beteuerungen dienen lediglich der Augenwischerei.
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