International
China

China: Gründer der führenden KI-Firma plötzlich verstorben

Gründer der führenden chinesischen KI-Firma plötzlich verstorben

16.12.2023, 19:28
Mehr «International»

Der Gründer des führenden chinesischen Unternehmens für Künstliche Intelligenz (KI) und einflussreiche Informatiker Tang Xiao'ou ist unerwartet gestorben. Tang sei «aufgrund einer unheilbaren Krankheit von uns gegangen», erklärte seine Firma Sensetime am Samstag.

SHANGHAI, CHINA - JULY 06: Tang Xiaoou, professor of the Chinese University of Hong Kong, speaks during the opening ceremony of 2023 World Artificial Intelligence Conference at Shanghai World Expo Exh ...
Tang Xiao'ou soll an einer unheilbaren Krankheit gestorben sein.Bild: www.imago-images.de

Genauere Informationen über die Todesursache des angesehenen Wissenschaftlers und Firmengründers wurden in der Online-Mitteilung nicht angegeben. Sensetime ist vor allem für ihre Gesichtserkennungs-Software bekannt.

Tang studierte unter anderem an der Universität Rochester im US-Bundesstaat New York. 1996 promovierte er am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston. Später wurde er Professor an der Chinesischen Universität Hongkong. 2014 gründete er Sensetime.

Auf schwarze Liste gesetzt

Das Unternehmen wurde 2019 in den USA auf eine schwarze Liste gesetzt, weil es wegen der Nutzung seiner Technologie für die massenhafte Überwachung in der Uiguren-Provinz Xinjiang als Arm des «militärisch-industriellen Komplex» galt. Menschenrechtsorganisationen legen den Behörden dort massive Menschenrechtsverletzungen zur Last. Der Börsengang von Sensetime musste 2021 verschoben werden, weil das Unternehmen von den USA mit Sanktionen belegt worden war.

Die Software von Sensetime wurde auch in der Corona-Pandemie in China eingesetzt: zur Temperaturmessung, zur Feststellung, ob jemand wie vorgeschrieben eine Maske trägt, und zur Identifizierung - auch mit Maske.

Sensetime lobte Tang in einer Erklärung als «einen herausragenden Vertreter auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz» und nannte ihn «sachkundig, streng in der Wissenschaft, wahrheitssuchend und pragmatisch». (sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
8 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Reenile950
16.12.2023 21:39registriert April 2022
Glaub eher Xi liess ihn "Besuchen". Funktioniert wie in Russland, schon der kleinste Fehltritt kann einem sein Leben Kosten.
535
Melden
Zum Kommentar
8
Trotz rekordhoher Ausgaben für die Rüstung: Die US-Waffenschmieden sind unter Druck
Die Auftragsbücher der Rüstungsindustrie sind voll, weil Regierungen weltweit mehr Geld in neues Kriegsmaterial investieren. Der Blick auf die Zahlen führender US-Konzerne zeigt aber auch: Noch ist das Geschäft mit Waffen nicht sehr profitabel.

Weltweit explodieren die Rüstungsausgaben. Mehr als 2440 Milliarden Dollar sind 2023 für Waffen, Streitkräfte und Militärhilfe ausgegeben worden, wie das Stockholm International Peace Research Institute berechnet hat. Dies entspreche einem Plus von 6,8 Prozent, sagen die schwedischen Friedensforscher - die grösste gemessene Jahr-zu-Jahr-Zunahme in den vergangenen 15 Jahren.

Zur Story