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Biden erweitert Trumps Schwarze Liste mit chinesischen Firmen

Biden erweitert Trumps Schwarze Liste mit chinesischen Firmen – China reagiert empört

04.06.2021, 06:32
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US-Präsident Joe Biden verschärft das Vorgehen gegen chinesische Firmen mit angeblichen Verbindungen zum Militär der Volksrepublik. Biden unterzeichnete am Donnerstag eine Verfügung, wonach Amerikanern der Handel mit Wertpapieren von zunächst 59 chinesischen Firmen ab dem 2. August verboten wird.

epa09243664 US President Joe Biden speaks in the Eisenhower Executive Office Building in Washington, DC, USa, 02 June 2021. Biden announced a plan to work with churches, colleges, businesses and celeb ...
Übernimmt Trumps harten Kurs gegen China: US-Präsident Joe Biden.Bild: keystone

Die chinesische Regierung protestierte bereits vor der Verkündung gegen die Pläne. Aussenamtssprecher Wang Wenbin sagte, die USA ignorierten die Fakten, sollten «ihre Fehler korrigieren und aufhören, den Finanzmärkten und Interessen von Investoren zu schaden».

Die Massnahme des US-Präsidenten baut auf einer Verfügung von Bidens Amtsvorgänger Donald Trump vom November auf, in deren Folge mehr als 40 Firmen mit angeblichen Militär-Verbindungen auf die Schwarze Liste gesetzt worden waren. Bidens Verfügung betrifft nun auch Firmen, denen die USA vorwerfen, mit Überwachungstechnologie zu Menschenrechtsverletzungen beizutragen.

Firmen bereits früher betroffen

Das Weisse Haus teilte mit, die Verfügung «erlaubt es den Vereinigten Staaten, gezielt und in einem bestimmten Umfang US-Investitionen in chinesische Unternehmen zu verbieten, die die Sicherheit oder die demokratischen Werte der Vereinigten Staaten und unserer Verbündeten untergraben». Die Massnahme stehe «im Einklang mit der Verpflichtung der Biden-Regierung, die zentralen nationalen Sicherheitsinteressen der USA und die demokratischen Werte zu schützen». Die Liste werde bei Bedarf aktualisiert. Zuständig ist das Finanzministerium, nicht mehr – wie bei Trumps Verordnung – das Verteidigungsministerium.

Viele der nun aufgelisteten Unternehmen waren bereits von der früheren Verfügung betroffen, darunter der Netzwerk-Ausrüster und Smartphone-Anbieter Huawei sowie Chinas drittgrösste staatliche Ölgesellschaft CNOOC. Trumps Verfügung hatte sich aber als angreifbar erwiesen: So erwirkte der chinesische Smartphone-Anbieter Xiaomi vor einem Gericht in Washington, von der Schwarzen Liste gestrichen zu werden. Xiaomi findet sich auch nicht auf der neuen Liste.

Trumps Handelskrieg dauert an

Der Republikaner Trump hatte vor drei Jahren einen Handelskrieg mit China aufgenommen, der mit gegenseitigen Strafzölle eskalierte und bis heute andauert. Seine Regierung ging auch gegen diverse chinesische Unternehmen vor. Der Demokrat Biden kündigte nach seinem Amtsantritt im Januar eine Überprüfung der China-Politik an, liess aber schon wissen, dass auch er einen harten Kurs verfolgen wolle.

Auf der Schwarzen Liste stehen auch die chinesische Telekomriesen China Mobile und China Unicom sowie Luft- und Raumfahrtunternehmen wie Avic und China Aerospace Science and Technology Corporation (CASC). Auch Hangzhou Hikvision, ein Hersteller von Videoüberwachungstechnologie, findet sich auf der Liste. (sda/dpa)

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14 Kommentare
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Binnennomade
04.06.2021 06:49registriert Juli 2016
Man kann ja schon über die Amis lästern, aber sie sind wenigstens die einzigen, die China ein bisschen die Stirn bieten.
Währenddessen Europa "die Lage besorgt beobachtet" und die Schweiz einfach irgendwie Geld machen will.
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x%8Tz*3GsUf3
04.06.2021 07:34registriert Dezember 2020
Ich möchte nicht in einem System wie die Chinesen leben. Bitte meine gewählten Politiker bewahrt mich davor. China wäre toll mit einer legitimen Regierung mit der man reden kann. Xi baut aber Autobahnen, regiert mit eiserner Hand, schürt nationalistische Ressentiments, führt Erziehungslager, will über die Welt bestimmen. Mir scheint das haben wir zwischen 1918 und 1939 bei rot-weiss-schwarz alles schon genau so erlebt. Das macht mir ein bisschen Angst. Hoffe die chinesische Führung ist nicht auf diesem Zug.
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