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China

Todesstrafe für Australier in China – Regierung ist entstetzt

FILE - This undated, file photo released by Chongyi Feng shows Yang Hengjun and his wife Yuan Xiaoliang. Australia says it is appalled at China?s suspended death sentence for Chinese Australian writer ...
Yang Hengjun mit seiner Frau Yuan Xiaoliang.Bild: keystone

Australier wird in China zu Todesstrafe verurteilt – australische Regierung «entsetzt»

Der Schriftsteller und gebürtige Chinese Yang Hengjun wurde in China zum Tode verurteilt. Das entsetzt besonders Australien – denn Yang ist australischer Staatsbürger. Ein Überblick:
05.02.2024, 06:5005.02.2024, 17:11
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Yang – ein Spion?

Die chinesischen Behörden werfen Yang Hengjun Spionage vor. Yang hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Im Januar 2019 war er mit Frau und Kind von New York nach Guangzhou im Süden Chinas gereist. Nach seiner Ankunft verschwand er. Erst später wurde seine Festnahme bekannt.

So reagiert Australien

Yang besitzt seit 2002 die australische Staatsangehörigkeit.

Australiens Regierung hat bestürzt auf das Todesurteil eines chinesischen Gerichts gegen den Schriftsteller Yang Hengjun reagiert.

Die Regierung sei «entsetzt», dass der australische Staatsbürger am Montag in Peking zu einer Todesstrafe auf Bewährung verurteilt wurde, teilte die australische Aussenministerin Penny Wong in Canberra mit.

Der Erklärung zufolge geht die australische Regierung davon aus, dass das Urteil nach einer zweijährigen Bewährungsfrist in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt werden kann. Von chinesischer Seite gab es zunächst keine Äusserung zu dem Fall.

Wer ist Yang Hengjun?

Yang ist in China als Romanautor und Blogger bekannt. Er kommentierte regelmässig die chinesische Politik und äusserte sich dabei zuweilen kritisch über die Kommunistische Partei. Früher arbeitete er Berichten zufolge im chinesischen Aussenministerium.

Berichten zufolge hatten Ärzte im August vergangenen Jahres eine Zyste in der Niere des heute 58-Jährigen entdeckt. Die australische Regierung habe sich mehrfach auf höchster Ebene für Yangs Interessen und Gesundheit starkgemacht und wolle dies weiter tun.

Nur einer unter vielen

Australien hatte in den vergangenen Jahren immer wieder mit China über inhaftierte Staatsbürger gestritten. Die Beziehung zwischen Peking und Canberra war dementsprechend angespannt.

Im Oktober 2023 kam die chinesisch-australische Journalistin Cheng Lei mehr als drei Jahre nach ihrer Festnahme in China frei. Die 49-Jährige, die für Chinas Staatsfernsehen arbeitete, war im August 2020 festgenommen worden. Die Anklage warf ihr vor, Staatsgeheimnisse ans Ausland weitergegeben zu haben. (yam/sda/dpa)

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32 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Aldous Huxley
05.02.2024 07:25registriert Oktober 2022
Todesstrafe auf Bewährung? In China scheint mittlerweile alles möglich zu sein.
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Guter Bürger
05.02.2024 07:25registriert Juli 2020
Mit der Verhaftung musste Yang doch rechnen. War doch klar, dass selbst eine neue Staatsbürgerschaft da kein Schutz bietet. Und Australien wird da wohl nicht gross helfen können, da selbst unter grossen Druck von China.
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