In der chinesischen Stadt Wuhan wurde am Samstag an der Universität ein Cholerafall gemeldet.
Der betroffene Doktorand habe seit Freitagmorgen an Erbrechen und Durchfall gelitten, wie die Universität Wuhan am Montag auf einer Pressekonferenz mitteilte. Mittlerweile sei der Patient wieder symptomfrei, befände sich aber noch im Spital.
Das Gesundheitsamt der Metropole habe während des Wochenendes nach Kontaktpersonen des Doktoranden gesucht, um einer möglichen Ausbreitung von Cholera möglichst früh vorzubeugen. Dabei seien 264 Personen negativ auf den Cholera-Erreger getestet worden, wie die örtlichen Gesundheitsbehörden verkündeten. Auch andere Massnahmen seien getroffen worden, damit sich die Seuche nicht ausbreite: Unter anderem wurden drei Personen vorsorglich in Quarantäne gesteckt und ein Veranstaltungsort geschlossen, um ihn zu desinfizieren. Bislang seien keine weiteren Fälle gemeldet worden.
Cholera ist eine schwere Darminfektionskrankheit, die sich rasend schnell in einer Gesellschaft ausbreiten kann. Sie wird von Bakterien ausgelöst und ist in China eigentlich äusserst selten. Das Land stuft die Cholera als eine Krankheit der Klasse A ein, der höchsten Kategorie. Denn die meisten Infizierten entwickelten zwar nur leichte Symptome, doch unbehandelt könne die Krankheit innert weniger Stunden zum Tod führen, wie Bloomberg unter Berufung auf die Weltgesundheitsorganisation schreibt.
Zhang Zuofeng von der UCLA Fielding School of Public Health in den USA erklärt in einem Beitrag auf dem Blogging-Dienst Sina Weibo, dass Cholera in China in der Regel nur in ländlichen Gebieten mit schlechten sanitären Einrichtungen auftrete. Darum gehe er davon aus, dass der Fall in Wuhan entweder durch infizierte Studenten ausgelöst worden sei – die aus ländlichen Gebieten in die Schule zurückkehrten – oder durch den Verzehr von kontaminiertem rohem Fisch, der aus infizierten Gebieten transportiert worden war.
Die Meldung aus Wuhan – dem ursprünglichen Epizentrum von Covid-19 – kommt für die Gesundheitsbehörden zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Denn aktuell flackern in ganz China wieder Coronavirus-Infektionen auf – trotz des harten Null-Toleranz-Ansatzes, mit dem das Virus ausgerottet werden soll. Der Cholera-Fall an der Universität in Wuhan beunruhigt die Bevölkerung nun zusätzlich.
(yam)