In Israel verteilten sie Shots, in Frankreich wurden Konzerttickets verlost, in Deutschland gab's Gratis-Bratwürste und in Thailand konnte man mit etwas Glück eine Kuh gewinnen. Mit diesen «Zückerlis» versuchten die einzelnen Länder ihre Bevölkerung zum Impfen zu bewegen.
In der kanadischen Provinz Quebec hat man einen ganz anderen Weg eingeschlagen, um die Impfquote zu erhöhen. Am Freitag wurde verkündet, dass Kunden, die Spirituosen oder Cannabis einkaufen wollen, in Zukunft einen Impfnachweis vorlegen müssen. Die Regel tritt am 18. Januar in Kraft.
Und auch in der Kneipe kommt man dann in der kanadischen Stadt am Sankt-Lorenz-Strom nicht mehr an sein Bier. Wer eine Bar oder ein Restaurant besuchen möchte, muss ebenfalls geimpft oder genesen sein. In Clubs gilt wie hierzulande die 2G+-Regel. Die neue Massnahme gilt für rund 8,5 Millionen Menschen.
Nach der Ankündigung der neuen Massnahme haben sich die Terminbuchungen für die Erstimpfung innerhalb eines Tages vervierfacht. Die Nachfrage nach der ersten Dosis sei sprunghaft gestiegen, wie die «Montreal Gazette» berichtet. Die Terminbuchungen für die Erstimpfung, die im Durchschnitt 1500 pro Tag betrugen, stiegen nach der Ankündigung des Gesundheitsministers am Donnerstag auf 6000 an.
Der Gesundheitsminister Christian Dubé erklärt, dass die steigenden Infektionszahlen der hochansteckenden Omikron-Variante neue Massnahmen fordern und wies darauf hin, dass die Hälfte der Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern der Provinz nicht geimpft sind. Weiter sagt er, dass der Impfausweis in Zukunft auch für andere «nicht lebensnotwendige» Dienstleistungen verlangt werde.
Bisher sind rund 78 Prozent der Menschen in Quebec vollständig geimpft. Im ganzen Land liegt die Quote bei rund 78 Prozent. Als Vergleich: In der Schweiz sind erst rund 68 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. (cst)